Beziehungsunfähige Frau

Meistens sind es die Frauen, denen besonders an einer Beziehung liegt. Sie wünschen es sich, in festen Händen zu sein und einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite zu wissen. Aber es gibt auch das krasse Gegenteil – nämlich die Frau, die sich nicht für eine Beziehung entscheiden kann oder will. Damit bringt sie den Mann, der sie liebt und der es ernst mit ihr meint, ganz schön aus dem Konzept und nicht selten an den Rand der Verzweiflung.

Bindungsängste bei Frauen

Häufig führen schlechte Erfahrungen in der Kindheit oder der Jugend zu Bindungsängsten. Insofern gibt es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Dennoch sind die Gründe bei Frauen häufig noch tiefgreifender psychologisch verankert. Manche entwickeln gar kein richtiges Bewusstsein dafür, dass sie beziehungsunfähig sind. Die Ursachen können in der Gewalt zwischen den Eltern liegen, die die Frau als Kind erlebt hat. Missbrauch und Misshandlung, Krankheit oder Drogen können ebenfalls dazu führen, dass sich eine Frau nicht dazu in der Lage fühlt, mit einem Mann eine feste Verbindung einzugehen, mit ihm zu leben oder mit ihm eine Familie zu gründen. Dabei kann sie durchaus fähig sein, den Mann zu lieben und zu begehren. Aber den entscheidenden Schritt wagt sie nicht – häufig aus einer tiefen Verunsicherung heraus und auch wegen der Angst, den Mann zwangsläufig zu enttäuschen.

Meist nützt es nicht viel, wenn der Mann von der Frau Auskünfte darüber verlangt, warum sie sich sträubt oder zögerlich zeigt, mit ihm eine Beziehung einzugehen. Er wird sie nur noch mehr verunsichern. Auch die Androhung einer Trennung ist wenig hilfreich, vor allem wenn sie aus ohnmächtigem Zorn erfolgt. Der Mann, der eine beziehungsunfähige Frau „umdrehen“ will, ist echt gefordert. Er sollte sich Hilfe suchen, wenn er Grund zu der Annahme hat, dass seine Liebste unter unbewältigten traumatischen Erlebnissen leidet. Sanft und liebevoll sollte er mit ihr umgehen, ihr aber auch verdeutlichen, dass sie professionelle Hilfe benötigt. Das kann ein langer Weg sein, und wenn die Liebe dies übersteht, rückt auch die Möglichkeit einer Beziehung näher.

Therapeutische Hilfe bei Beziehungsunfähigkeit

Wenn eine Frau spürt, dass ihr Verhalten dem Mann Kummer bereitet, wird sie sich möglicherweise besinnen. Vielleicht ist die Angst, dass er die Geduld verliert und sich von ihr abwendet, der Auslöser. Auch gute Freunde, die das Dilemma des verhinderten Paares mitbekommen, können in solchen Situationen mit Rat und Tat helfen. Sie machen der Frau vielleicht klar, dass sie nicht nur irgendwie seltsam ist, sondern dass sie ernstlich Hilfe benötigt. Und dass sie sich im Falle einer therapeutischen Behandlung bereits zu der Beziehung bekennt, weil sie diese nicht nur für sich, sondern auch für die gemeinsame Zukunft auf sich nimmt.

Sobald die Frau einsieht, dass niemand ihr das Zögern oder die ablehnende Haltung einer Beziehung gegenüber ankreidet, wird sie sich unter Umständen selbst nach Hilfsmöglichkeiten umsehen und nach Hilfe suchen. In einer Gesprächs- oder Gestalttherapie mit einem Psychologen oder einer Psychologin kann sie beispielsweise ihr alten Verletzungen aufspüren und überwinden. Damit könnten sich auch nach und nach die Widerstände gegen eine feste Partnerschaft auflösen.

Rationale Gründe, warum Frauen Bindungsscheu zeigen

Heute können Frauen sehr gut für sich selbst sorgen, die wenigsten brauchen noch einen Mann als Versorger. Natürlich gibt es auch junge Frauen ohne Ausbildung mit mehreren Kindern, die schlecht allein zurechtkommen. Aber das Gros der arbeitenden Frauen ist recht selbstständig. Emotional zieht es wohl die meisten weiblichen Wesen zu einem männlichen Pendant, zu einem Menschen, dem sie vertrauen und bei dem sie sich fallen lassen können. Auch das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Sexualität spielt eine wichtige Rolle für viele Frauen.

Dennoch ziehen es manche vor, Single zu bleiben oder zumindest ihre eigene Wohnung zu behalten. Vielleicht haben sie auch wechselnde Partner oder sind mit zwei Männern gleichzeitig liiert. Nicht wenige sind auch schon mit ihrem Job verheiratet oder sind mit familiären Pflichten belastet, die sie lieber für sich behalten. Es gibt auch Frauen, die sich ungern von einem Mann helfen lassen – auf welchem Sektor auch immer. Und es soll zudem Frauen geben, die einen latenten Männerhass hegen und deshalb lieber niemanden aus der Männerfraktion zu dicht an sich herankommen lassen wollen.

Nur die Liebe siegt?

Schön wäre es – und nicht selten ist es so. Wenn Frauen, die sich bisher als beziehungsunfähig oder „beziehungsgeschädigt“ eingestuft haben, jemanden finden, der sie wirklich „umhaut“, ändern sie häufig ihre Haltung. Nicht die Liebe, sondern das Vertrauen ist dabei meist der entscheidende Faktor. Der Mann, der mit einer sperrigen Frau eine Beziehung eingehen will, kann seinen Teil dazu beitragen, dass das alles entscheidende Vertrauen aufgebaut wird. Damit werden ihm keine unmenschlichen Anstrengungen abverlangt, aber gehen lassen darf er sich auch nicht. Wenn er sich zuverlässig verhält und ehrlich, ist schon viel gewonnen. Die Frau wird spüren, dass da jemand ist, auf den sie bauen kann und der sie liebt.

Sind es also keine psychologischen Gründe wie anfangs beschrieben, sondern rationale, wird sich die Vernunft vielleicht nach einer Weile auf andere Weise zu Wort melden. Die Frau wird einsehen, dass sie einen guten Fang gemacht hat oder dass ihr das Glück quasi in den Schoß gefallen ist. Vielleicht wird sie sich auch darüber klar sein, so eine Chance nicht allzu oft mehr im Leben zu bekommen. Es kann gut sein, dass sie außerdem mit der Zeit die Vorzüge einer festen Beziehung erkennt und eine Partnerschaft nicht mehr zwangsläufig mit Unfreiheit und Abhängigkeit gleichsetzt, sondern mit Glück und Geborgenheit. Dies ist aber nur möglich, wenn sie die Gefühle des Mannes erwidert und sich nicht dagegen sträubt.

Beziehungen lassen sich lernen

Die Verbindungen, bei denen die Vorzeichen nicht immer günstig standen, sind in der Regel nicht die schlechtesten. Neben den Gefühlen von Liebe und Leidenschaft entwickelt sich mit den Jahren auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, das von Dankbarkeit getragen wird. Dankbarkeit dafür, dass der Partner so geduldig war, oder auch dafür, dass der andere letztendlich doch auf sein Herz gehört und Ja gesagt hat zum gemeinsamen Leben. Das Gefühl, füreinander da zu sein und gemeinsam die Zukunft zu planen, hat doch so viele Reize, denen sich kaum jemand entziehen kann.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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