Eheberatung

Wo sind die guten Zeiten geblieben? Was ist aus der Harmonie von früher geworden? Woher kommt jetzt auf einmal diese drückende Monotonie? Oder der andauernde Streit und die Eifersucht? Auch für die Ehe gibt es keine Garantie auf Ewigkeit. Was tun? Durchwursteln? Das bedeutet vielleicht ein wenig Zeitgewinn. Aber dann? Drüber reden hilft – aber nicht immer. Die Freunde mögen es ja gut mit einem meinen, aber verstehen sie auch wirklich das Problem? Und muss es wirklich sein, dass so viele Leute im privaten Umfeld von den eigenen Beziehungsproblemen wissen? Wird man Ende also mit dieser schwierigen Lage allein gelassen?

Das muss nicht sein. Denn es gibt Eheberatungen, die wichtige professionelle Hilfe bieten können. Leider gelten Eheprobleme nicht als Krankheit, so dass die Krankenkassen keine Kosten übernehmen. In der Hauptsache bleiben da zwei Möglichkeiten: Zum einen gibt es gemeinnützige Vereine, die ihre Beratungen durch fachlich geschulte Mitarbeiter (diplomierte Pädagogen, Therapeuten oder Psychologen) kostenfrei anbieten. Ähnliche Einrichtungen werden auch von Kirchen, Städten und Gemeinden im Rahmen der Familienberatung angeboten. Allerdings sind diese Beratungsstellen recht dünn gesät und beileibe nicht an jedem Ort zu finden.

Die Alternative besteht in selbständigen Eheberatungen. Hier fallen Kosten an, die vom Ratsuchenden zu übernehmen sind. Beispielsweise rechnet ein spezielles Beratungsunternehmen wie folgt ab: Eine Zeitstunde wird mit 50 Euro vergütet, 90 Minuten mit 70 Euro. Bei anderen Unternehmen können diese Tarife allerdings auch höher liegen. Als ungefährer Richtwert für die Dauer einer Beratung lassen sich zehn, zwölf wöchentliche Gesprächssitzungen ansetzen. Damit sind die Kosten der Beratung in etwa abzuschätzen. Die Entscheidung, was einem die Rettung der Ehe wert ist, entscheidet am Ende aber jeder für sich. Doch dabei sollte man sich vor Augen halten: Das Risiko, dass die Partnerschaft in die Brüche geht, ist hoch. In Deutschland wird fast jede zweite Ehe geschieden. Außerdem sind Scheidungen teuer. Und sie kosten nicht nur Geld, sondern auch Nerven, Lebensqualität und Lebenszeit. Besonders schwierig wird es, wenn es auch noch Kinder gibt, die von alldem mit betroffen sind.

In welchen Fällen kann ein Berater überhaupt helfen? Als Gründe werden da immer wieder Streitereien genannt. Oder dass man bemerkt, wie sehr sich die die Partner in letzter Zeit auseinander entwickelt haben. Manchmal fällt einem der Partner mit seinen Ticks und Macken schlicht und einfach auf die Nerven. Viele fühlen sich aber auch von ihrem Partner zu sehr vereinnahmt, kontrolliert oder ganz einfach durch Liebe und Fürsorge erdrückt. Bei manchen Paaren klappt es einfach nicht so gut mit dem Sex. Das liegt oft daran, dass der eine ganz andere Bedürfnisse hat als der andere. Besonders von Frauen wird immer wieder beklagt, dass die Zärtlichkeit im Beisammensein zu kurz kommt. Ein äußerst heikles Thema sind aber natürlich vor allem Untreue und Seitensprünge. Ideal ist es, wenn beide Partner an der Beratung teilnehmen. In der Praxis verhält es sich aber oft so, dass einer von beiden zögert. Hier bieten sich Einzelgespräche an – durchaus auch mit der Option, dass der andere nachträglich ins Boot geholt wird.

Ziel einer Beratung muss es durchaus nicht sein, die Beziehung mit allen Mitteln kitten zu wollen. Als beste Lösung kann am Ende auch die Trennung stehen. Besonders im Einzelgespräch mit dem Berater hat der Ratsuchende die Chance, offen und ehrlich zu sprechen – so kann verhindert werden, dass die Bemühungen in die falsche Richtung gehen. Vor allem besteht das Ziel einer Beratung im Verstehen. Im Verstehen der eigenen Motive und die seines Gegenübers. Und das gilt für alle Beteiligten. Im ersten Schritt ist es vor allem der Therapeut oder Berater, der zuhört.

Je mehr er vom Ratsuchenden erfährt, je besser er das Innenleben einer Beziehung und die Bedürfnisse der Betroffenen versteht, desto besser kann er sich in sie hineinfühlen. Das ist Voraussetzung dafür, um die Aussprache zwischen den Partnern in Gang zu bringen. Indem der eine sagt, was wirklich in ihm vorgeht, erlangt der andere ein besseres Verständnis. Allein dadurch sieht er viele Dinge in einem anderen Licht. Auch kann es bedeuten, dass man nach Jahren der Routine plötzlich wieder echtes Interesse aneinander findet. Und dort, wo die „Sprachlosigkeit“ der Beziehung das größte Problem darstellt, stellt die Beratungssituation eine gute Gelegenheit dar, offenes Sprechen wieder einzuüben. Aber wie gesagt: Manchmal bleibt als letzter Ausweg die Trennung. Doch ist die Beratung damit nicht gescheitert. Unter Umständen kann sie hier gerade besonders wertvoll sein. Allein schon dann, wenn es ihr gelingt, die Trennungsphase in ein freundliches Fahrwasser zu lotsen und zerrüttende Rosenkriege zu verhindern.

Aus diesem Blickwinkel sind auch die Erfolge von Eheberatungen zu sehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Hälfte aller Paare, die durch eine Beratung gegangen sind, innerhalb eines Jahres trennen. Nun lassen sich vor allem diejenigen beraten, bei denen die Probleme und der Druck am größten sind. Wie viele dieser Ehen hätten da ohne Hilfe überlebt? Und wie gesagt: Nicht jede Trennung ist eine Niederlage.

Doch wie überhaupt die passende Beratung finden? Wer sich ein wenig im Internet umschaut, wird feststellen, dass sich dort eine Vielzahl von Online-, E-Mail- und Telefonberatungen tummeln. Da ist es natürlich schwer, Qualifikation und Seriosität einzuschätzen. Und möchte man wirklich mit einem letztlich anonymen Gesprächspartner überhaupt über so persönliche und intime Dinge sprechen? Fraglich auch, ob sich dadurch ein echtes Gespräch unter vier Augen ersetzen lässt. Etwas anderes ist es natürlich, wenn ein Berater aus Fleisch und Blut als Ergänzung auch Kommunikation per E-Mail und Telefon anbietet.

Zahlenmäßig noch stärker vertreten sind wahrscheinlich all die Ratgeber in Buchform. Nun sind Bücher schön kostengünstig. Leider kann man aber nicht mit ihnen sprechen. Trotzdem – ganz nutzlos sind sie nicht. Helfen können Sie vor allem dabei, sich überhaupt erst einmal mit dem Problem auseinanderzusetzen. Außerdem sind sie natürlich auch als Begleitung einer Beratung geeignet.

Am effektivsten dürfte immer noch die Beratung im direkten Gespräch sein. Aber woran ist der geeignete Therapeut oder Berater zu erkennen? Ein wichtiges Kriterium stellt natürlich die Qualifikation dar. Eheberater darf sich jeder nennen, Diplompsychologe oder Diplomsozialpädagoge sind dagegen gesetzlich geschützte Berufsbezeichnungen. Gute Dienste kann auch hier das Internet leisten. Viele Beratungen haben ihre eigenen Auftritte und lassen sich miteinander vergleichen. Und mit etwas Geduld stößt man auf jede Menge Feedbacks und Erfahrungsberichte.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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