Beziehung mit einem Einzelgänger

Viele Menschen gehen gerne Beziehungen mit anderen Menschen ein, sei es als Partnerschaft, Bekanntschaft oder Freundschaft. Darunter gibt es aber auch diejenigen, die sich unter Menschen nicht wohl fühlen, stattdessen lieber für sich sind und nur ihre Welt alleine benötigen. Diese nennt man Einzelgänger.

Woran erkennt man den Einzelgänger?

Ob ein Mensch Einzelgänger ist oder nicht, wird er schnell selbst wissen. Der Einzelgänger fürchtet sich nicht vor dem Alleinsein, ist aber dennoch nicht immer bereit dazu, sein Leben alleine zu verbringen. Das bedeutet im Klartext, auch Einzelgänger suchen nach Anschluss und wünschen sich eine Beziehung. Wer diese dann eingeht, sieht sich vor viele Probleme gestellt.

Zunächst ist ein Einzelgänger ein Mensch, der stark auf sich selbst fixiert ist. Seine Ansichten, seine Wünsche und sein Denken gehen über die der anderen. Einzelgänger grenzen sich gerne ab, während andere Menschen eher die Nähe anderer suchen. Sie mögen die Zeit, die sie für sich haben. Meistens verwenden sie ihr Streben und ihre Zeit darauf, sich etwas Eigenes aufzubauen. Sie möchten vor allen Dingen unabhängig sein.

Was sich dahinter tatsächlich verbirgt, wenn ein Mensch diese Ziele verfolgt und in diesen Absichten keinen anderen Menschen neben sich duldet, ist die Angst, sich zu öffnen und sich selbst einem anderen Menschen hinzugeben. Einzelgänger werden also nicht nur in Partnerschaften sofort auf sich selbst zurückgeworfen, sondern auch bei sexuellen Erlebnissen. Sie werden Probleme damit haben, den Sex gemeinsam mit dem Partner zu genießen, stattdessen dafür Sorge tragen, dass ja nicht zu viel Intimität aufkommt oder etwas Festeres daraus werden kann. Das heißt nicht, dass Einzelgänger diesen Wunsch nicht hegen. Sie handeln ganz instinktiv, möchten sich nicht binden oder einengen lassen. Sie sehnen sich dennoch nach menschlicher Nähe, erkennen aber häufig, dass eine Partnerschaft ihnen mehr abverlangt, als sie bereit sind, zu geben.

Was den Einzelgänger also belastet, ist tatsächlich sein Verstand, der sich über seine Emotionen setzt. Er analysiert sofort, welche negativen Bedingungen auf ihn zukommen, statt sich erst einmal auf eine Beziehung und die Nähe eines Partners einzulassen. Unbewusst blockiert der Einzelgänger jeden Zugang, der eine Partnerschaft zusammenwachsen lässt und damit erst möglich macht.

Während sich Einzelgänger oftmals über eine gute Auffassungsgabe freuen, einen geschärften Verstand besitzen und meistens auch sehr sarkastisch oder gar zynisch auf bestimmte Situationen reagieren, fehlt ihnen im ungewohnten Umgang mit anderen Menschen häufig das notwendige Einfühlungsvermögen. Sie können nicht erkennen, wann sie zu weit gehen, wann es besser ist, die Sache oder Diskussion nicht weiter zu verfolgen. Sie haben kein Gefühl dafür, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen. Gerade das macht eine Partnerschaft mit ihnen sehr schwierig.

Selbst wenn Einzelgänger bereit für eine festere Bindung sind, werden sie immer dafür sorgen, sich genügend Freiräume zu verschaffen, worunter die Beziehung leiden kann, sollte der Partner nicht den gleichen Freiraum benötigen. Sind beide damit einverstanden, ist auch die Beziehung nicht gefährdet.
Einzelgänger sehnen sich wie alle Menschen nach Nähe, allerdings können sie schlecht mit ihr umgehen und fühlen sich bei zu viel Nähe sofort eingeengt. Es fällt ihnen schwer, ihre Gefühle zu äußern oder zu zeigen. Sie gleichen häufig ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit mit Humor aus und verbergen ihre Gefühle hinter Sarkasmus oder anderen Masken.

Wie ist eine Beziehung dennoch möglich, wenn einer der Partner ein Einzelgänger ist?

In einer Partnerschaft kommt es vor allen Dingen darauf an, einander kennenzulernen und zusammen zu wachsen. Am Anfang wird jeder versuchen, den anderen zu verstehen und auch sich selbst zu erklären, zu sagen, wer er ist und was er vom Leben, vom Sein und von der Partnerschaft erwartet. Hier wird sich schnell klären, ob einer der beiden Partner ein Einzelgänger ist. Der andere Partner kann damit umgehen, wenn er weiß, dass der Einzelgänger nicht gefühlskalt ist, sondern nur nicht versteht, seine Gefühle zu zeigen. Dabei ist es wichtig, sich emotional auf den Menschen einzulassen, obwohl man in der ersten Zeit vielleicht wenig zurückbekommt. Nur so fasst ein Einzelgänger Vertrauen und wagt sich nach und nach zu öffnen oder seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Der fehlende Zwang, etwas zeigen zu müssen, das den Partner Überwindung kostet, wird ihm bald erleichtern, seine Gefühle zunächst in Worte zu kleiden, dann vielleicht auch in ersten Taten zu offenbaren.

Viele Menschen erwarten ständig, dass ihre Gefühle gleich stark erwidert werden. Wenn das nicht der Fall ist, versuchen sie dem anderen Vorwürfe zu machen. Wenn ein Partner sein Gegenüber besser kennengelernt hat und sich seiner Gefühle bewusster ist, bedarf es nicht ständiger Beweise. Der Einzelgänger wird, auch wenn er seine Liebe nicht im gleichen Maße zeigt, dennoch lieben und die Partnerschaft genießen.

Meistens ergänzt sich eine Beziehung gerade dann, wenn der eine etwas sucht, was der andere ihm geben kann. So kann sich der Einzelgänger z. B. bei einem ihn umsorgenden Partner aufgehoben fühlen, obwohl er seine Freiheit benötigt. Er wird es zu schätzen wissen, wenn der Partner ebenso Freude daran hat, ihm diese Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das Gleiche gilt für den umgekehrten Fall. Wenn jemand nicht umsorgt werden möchte, kann der Partner das akzeptieren, ohne sich gekränkt zu fühlen oder fehlendes Interesse zu vermuten. Er zeigt damit einfach nur, dass er Verständnis hat und zieht damit den Einzelgänger viel eher an sich heran, als wenn er sich beständig fragt, ob die Beziehung sinnvoll ist. Das heißt nicht, dass sich der eine Partner dem anderen unterwerfen soll oder alleine die Verantwortung für die Beziehung trägt. Er wird aber aus dem Zusammensein mit einem Einzelgänger seinerseits etwas Positives gewinnen, z. B. selbstbewusster werden, so dass die Beziehung im gegenseitigen Verständnis grundsätzlich bereichert wird.

Der Einzelgänger wird an einer verständnisvollen Partnerschaft ebenso reifen und wachsen. Wenn er sich auf die Beziehung einlässt, wird er durch die Opferbereitschaft und Warmherzigkeit seines Partners lernen, selbst besser zu werden und sich mehr auf die Beziehung einzulassen. Wie er zuvor das Leben als Einzelgänger genossen hat, wird er die Trennung zwischen sich und dem liebevollen Partner stärker wahrnehmen und sehen, dass beide nur zusammen ein Ganzes bilden.

Auch im sexuellen Bereich sucht der Einzelgänger in erster Linie nach der Befriedigung seiner Lust und trennt dabei häufig Sex von Gefühlen. Das ist bei One-Night-Stands nicht tragisch, in einer Partnerschaft allerdings schon etwas komplizierter. Ein Partner kann daher versuchen, gerade den sexuellen Bereich zu verstärken. Einzelgänger benötigen starke Stimulanz, da sie sich auch selbst betont wahrnehmen. Wenn beide Partner hier einander ergänzen, Freude auch am eigenen Körper haben, kann die Beziehung auch in diesem Bereich wachsen.

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