Affäre verliebt machen

Jeder, der eine Affäre eingeht, lässt sich auf die brenzlige Gefahr ein, sich zu verlieben. Klar abgesprochen oder unterschwellig beschlossen war, dass sich das Paar nur trifft, um die sexuellen Vorlieben und Wünsche miteinander auszuleben, vielleicht eine Art Freundschaft zu führen, nicht aber eine Liebesbeziehung. Gefühle lassen sich durch solche Absprachen aber nicht beeinflussen und es passiert in den allermeisten Fällen, dass sich einer der beiden verliebt – meistens der, der schon an der Affäre allein mehr gehangen hat als der andere. In diesem Fall kann der Verliebte versuchen, beim Partner ebenfalls Gefühle aufkommen zu lassen, aber das ist eine schwere Aufgabe und er sollte sich gut überlegen, ob er das wirklich möchte.

Gefühle offenbaren, ja oder nein?

Wenn sich der verliebte Part selbst seine Gefühle eingestanden hat, will er sie am liebsten in die Welt hinausschreien und auch wieder nicht – denn das ist riskant. Die Affäre könnte die Sache sofort beenden, da es ihr im wahrsten Sinne des Wortes zu heiß geworden ist. Jeder kennt die Horrorgeschichten von verliebten Affärenpartnern, die auf einmal mehr wollen und durchdrehen, wenn sie es nicht bekommen. Ganz unabhängig davon ist Verliebtheit aber auch Druck. Der Partner, der nicht verliebt und lediglich an einer Affäre interessiert ist, wird das Gefühl bekommen, auf einmal etwas geben zu müssen, was er gar nicht bieten kann, geschweige denn will. Wenn es also keine eindeutigen Indizien dafür gibt, dass sich der andere ebenfalls verliebt hat, werden Gefühle lieber geheim gehalten, bis die Zeit gekommen ist, über sie zu reden oder sie auch nur zu zeigen.

Affäre oder Freundschaft plus?

Wichtig ist zunächst, um welche Art der Affäre es sich handelt. Trifft man sich nur zum Sex oder unternimmt man ab und zu auch mal was anderes miteinander? Wie sehen die Gespräche aus: Gibt es sie überhaupt, offenbaren beide dabei Persönliches oder sind sie eher distanziert und unterstreichen, dass der Geschlechtsverkehr der einzige Grund ist, Zeit miteinander zu verbringen. Eine rein sexuell motivierte Bekanntschaft ist eine härtere Nuss als ein Mensch, mit dem man sich gut versteht und mit dem man mehr als nur Sex hat, sondern eine echte Verbundenheit. Wenn das Paar mehr als nur sexuellen Gefallen aneinander findet, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man auch als Liebespaar funktionieren könnte – eine rein sexuell motivierte Begegnung dagegen hat eher keine Zukunft als Beziehung und der Verliebte tut sich selbst etwas Gutes, indem er den anderen einfach vergisst.

Mehr als Sex löst Gefühle aus

Warum hat man sich selbst in die Affäre verliebt? Lag es nur an gutem Sex oder an der Persönlichkeit des Partners, an allem, was inzwischen entstanden ist, an einer guten Freundschaft? Männer und Frauen funktionieren sehr unterschiedlich, sind aber hinsichtlich der Partnerwahl doch wieder ähnlich. Beide wünschen sich einen Partner, der zu ihnen und zu ihrem Leben passt, der sie ergänzt, ohne sie einzuengen, und den sie vor allem lieben können. Dass es im Bett harmonisch läuft, das haben sich beide inzwischen bewiesen, dort braucht keiner mehr anzusetzen. Viel wichtiger ist es jetzt, viel gemeinsam zu unternehmen. Der Verliebte ergreift am besten vorsichtig die Initiative und schlägt eine gemeinsame Unternehmung vor, die man sonst nicht zusammen machen würde. Dabei beginnt er klein und dem Verhältnis angemessen. Wenn die beiden beispielsweise noch nie zusammen etwas trinken oder essen gegangen sind, wäre das ein netter Vorschlag fürs nächste Treffen. Wichtig ist, nicht zu viel auf einmal zu machen, wobei man sich durchaus wie auf einem Date geben darf, wenn man die Affäre davon überzeugt bekommen hat, dass gemeinsame Unternehmungen eine tolle Idee sind. Dieser Schritt erfordert viel Zeit und Einfühlungsvermögen, da es auch nie zu viel auf einmal werden darf – andernfalls gleitet man zu schnell von der unverbindlichen Affäre in ein durchaus verbindlicheres Verhältnis.

Zuneigung in der Öffentlichkeit

Paare bekunden sich die Zuneigung auch in der Öffentlichkeit. Die Affäre kennt man so intim wie wenige andere, weshalb die erste Hemmschwelle, sich zu berühren, mehr als nur zuverlässig abgebaut ist. Die meisten Affären-Paare bekunden sich aber in der Öffentlichkeit nicht ihre Zuneigung – denn wieso auch, sie sind nicht zusammen. Daran kann der Verliebte etwas ändern, indem er beginnt, unterwegs den Partner wie zufällig zu berühren. Wenn dieser etwas sagt, einen guten Witz macht oder man selber das Wort ergreift, kann man den anderen am Arm berühren; das wirkt unschuldig und ist dennoch eine Berührung, die den anderen ganz schnell auf andere Gedanken bringen kann. So tastet sich der verliebte Part nach und nach vor und achtet dabei genau auf das Feedback des anderen; denn wenn es zu viel wird, muss man einen Gang runterschalten und die Berührungen wieder weniger werden lassen, sonst geht all ihre Wirkung verloren und der Partner fühlt sich eher eingeengt und merkt selber, was Sache ist, bevor er die Gefühle erwidern kann.

Was, wenn die Affäre vergeben ist?

Manche Affären entstehen trotz fester Partnerschaft eines oder beider Partner. Diese Fälle sind besonders schwer, denn sie wachsen auf einer klaren Grundlage – beide bleiben in ihren Beziehungen, sie selber kommen nicht zusammen, das ist zumindest nicht der Plan. In den Beziehungen kann natürlich etwas nicht stimmen und sie werden ohnehin beendet, wenn die Affäre ans Licht kommt, aber das heißt nicht, dass der Affären-Partner das jetzt oder überhaupt beabsichtigt. Und wenn es doch so weit ist, heißt das auch nicht, dass der Sexpartner jetzt der neue feste Partner werden muss. In einer solchen Situation ist es wichtig, sehr genau auf die Reaktionen des anderen zu achten, wenn man beginnt, sich nach und nach vorzutasten. Rechnen sollte man immer damit, einen Korb zu bekommen und zu erfahren, dass die Affäre die bestehende Liebesbeziehung gar nicht beenden will und der Auffassung ist, den Partner nach wie vor zu lieben. Dann hat die Affäre kaum eine reelle Chance, ihn zu ersetzen, und alle Bemühungen sind eher verlorene Liebesmüh. Paare sind durchaus schon aus Affären entstanden, aber das ist selbst ohne Beziehung im Hintergrund eher die Ausnahme – denn Affären sind Sexbekanntschaften oder Freundschaften mit Extras, in denen von vornherein keine oder nur wenige Gefühle stecken.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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