Angst etwas zu verpassen in der Beziehung

Viele kennen das: Bei einer längeren Beziehung schleicht sich manchmal das beängstigende Gefühl ein, etwas im Leben zu verpassen. Die Partnerschaft wirkt eintönig, Streitereien sorgen für schlechte Stimmung. Doch bevor der Partner angeprangert wird, sollte sich jeder selbst fragen, woher diese Angst kommt. Was wird überhaupt von einer Beziehung erwartet?

Am Anfang war die Verliebtheit

Zu Beginn ist eine Beziehung immer besonders aufregend, schön und beglückend. Beide Partner fühlen sich zueinander hingezogen und können gar nicht genug voneinander bekommen. Diese überschwängliche Welle der Verliebtheit hält aber nur wenige Monate an. Sobald Alltag und Gewohnheit die Beziehung einholen, stellt sich heraus, wie fähig die Partner sind, eine Beziehung aufrecht zu erhalte. In dieser Zeit kommt es manchmal zu Streitereien und schlimmstenfalls zu der Erkenntnis, der Partner würde nicht zu einem passen. Die Sehnsucht nach Harmonie, Liebe oder Freiheit führt dann häufig zur Beendigung der Partnerschaft.

Viele Menschen verwechseln die anfängliche Verliebtheit leider mit echter Liebe. Wenn dann der Alltag eintritt, glauben sie, dass die Liebe vorbei ist und die Beziehung keinen Sinn mehr macht. Zwar ist Liebe ein wichtiges und entscheidendes Gefühl in der Partnerschaft, doch es gehört weit mehr dazu, sie aufrecht, harmonisch und glücklich zu halten. Mit solch einer Einstellung wird wahrscheinlich niemand sein dauerhaftes Liebesglück finden. Bei einer Beziehung geht es schließlich nicht um das Gefühl der Verliebtheit, sondern um den Partner und das, was gemeinsam aufgebaut werden kann.

Gründe: Woher die plötzliche Angst kommt

Die Ursachen für diese Annahme oder Angst können ganz unterschiedlich sein. In einigen Fällen liegt es tatsächlich an der Beziehung, welche zu dominant oder unausgeglichen verläuft. In den meisten Fällen liegt die Ursache jedoch an der Einstellung, an den Erwartungen oder Forderungen des Partners an die Beziehung. Daher sollte sich der Betroffene nicht nur fragen was er oder sie unter einem glücklichen Leben versteht, sondern auch von einer glücklichen Beziehung.

Bereit für eine Beziehung oder nicht?

Die Angst etwas in der Beziehung zu verpassen oder das Gefühl der Freiheit beraubt zu werden sind nicht selten. Diese Befürchtungen liegen jedoch in einem selbst. Häufig sind die Erwartungen an die Beziehung und den Partner zu hoch oder schlicht nicht erfüllbar. Viele glauben, der Partner wäre für das Glück des anderen verantwortlich. So wird Liebe gefordert ohne Liebe zu geben. Es geht also nicht nur darum, was der Partner bieten kann, sondern auch darum, was ihm oder ihr im Gegenzug geboten werden kann. Es ist in der Tat wichtig hin und wieder etwas für den Partner zu tun und zwar ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dies können kleine Gefallen sein oder auch Verhaltensweisen oder das momentane Ignorieren der Macken und Fehler des Partners. Wenn beide Partner im gleichen Maße geben, dann entsteht Harmonie und wahre Liebe.

Somit bedeutet eine Beziehung auch Arbeit. Und zwar Arbeit an sich selbst. Es wird zwischen Menschen immer Meinungsverschiedenheiten geben. Auch unterschiedliche Charakterzüge, vorübergehend schlechte Laune oder ein stressiger Beruf sorgen für Reibereien. Diese sind jedoch kein Grund wegzulaufen. Sie müssen von beiden Partnern gemeistert werden. Dazu bedarf es Verständnis, Geduld, Selbstbeherrschung und die Fähigkeit über den eigenen Schatten zu springen.

Für immer nur der eine Partner?

Die Angst in der Beziehung etwas zu verpassen beruht vor allem auf der Angst, nie wieder einen anderen Partner haben zu werden. Zunächst wirkt diese Angst verständlich, denn sie macht dem Partner eine Tatsache bewusst: Das Sexualleben beschränkt sich auf ein Person. Es scheint, als würde der Betroffene in seiner persönlichen Freiheit begrenzt. Die Monogamie erscheint in solchen Fällen als Qual. Doch nicht nur das. Auch die Möglichkeit sich wieder neu zu verlieben und das aufregende Gefühl zu erleben scheint für immer dahin zu sein. Diese Bedenken entstehen häufig bei jungen Menschen, die erstmals in einer längeren Beziehung sind. Auch hier stellt sich die Frage, was von einer Beziehung wirklich erwartet wird.

Die wahre Ursache liegt hier möglicherweise in der Angst, die Beziehung mit Ernsthaftigkeit und ihren vollen Konsequenzen zu leben. Häufig möchte der Partner nur Spaß haben und eine „lockere“ Partnerschaft ohne ernste Konsequenzen, die sein oder ihr Leben verändern. Bei längeren Beziehungen fehlt vielleicht das nötige Vertrauen mit dem Partner glücklich zu werden und jede Lebenslage zu überstehen. Bei dieser Frage geht es vor allem darum, den eigenen Egoismus zu hinterfragen und die Bereitschaft für ein „wir“ zu ermöglichen. Denn eine aufrichtig geführte Beziehung kann weit mehr bieten als Sexualität und vorübergehende Glücksmomente. Für diese zweite, tiefere Ebene der Partnerschaft müssen beide jedoch bereit sein.

Wenn etwas in der Partnerschaft fehlt

Häufig klagen Partner über eine langweilige Beziehung, die im ewigen Trott gefangen ist. Aufgrund von Kompromissen sahen sich auch viele gezwungen ihre Hobbys und Vorlieben aufzugeben. Zwar entdeckt oder entwickelt eine Partnerschaft meist neue Hobbys und Gemeinsamkeiten, doch diese können auch stagnieren.

Die wahren Ursachen liegen hier möglicherweise in der Unfähigkeit die eigenen Wünsche in der Beziehung zu äußern. Tut der Partner immer nur das, was der andere möchte oder vorschlägt, dann entwickelt sich mit der Zeit ein Gefühl von Unzufriedenheit. Die eigenen Bedürfnisse sollten jedoch nicht verschwiegen werden. Hier bedarf es Ehrlichkeit und Mut. Nur dann kann die Beziehung gleichberechtigt und für beide Partner lohnend weitergeführt werden. Eigene Interessen sollten keinesfalls aufgegeben werden. Das gilt nicht nur für Hobbys, sondern auch für Freunde. Es ist sonst kein Wunder, dass die Beziehung eintönig wird und zu sehr auf den Partner fixiert. Wenn jeder seine Freizeit gestalten kann, dann bereichert dies die Partnerschaft durch neuen Gesprächsstoff und eine entspannte Stimmung.

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