Beziehung beenden

Es ist ein Gefühl das Hilflos macht: Ein Mensch ist durch mit seiner Beziehung, weiß jedoch nicht, wie er dies dem Partner vermitteln soll. Das Beenden einer Beziehung bleibt, wie man es auch dreht und wendet, eine schmerzhafte Angelegenheit. Dennoch kann, nach verbreiteter Ansicht von Experten, das Befolgen einiger grundlegender Regeln im Trennungsprozess helfen, unnötige seelische Verletzungen zu vermeiden.

Faires Verhalten

Nach Ansicht von Paarberatern ist es hilfreich, dem Partner, von dem man sich trennen möchte, respektvoll und nicht gleichgültig gegenüberzutreten. Dazu gehören Ehrlichkeit, Offenheit, Konsequenz und natürlich auch Mut. Der Partner sollte in einem persönlichen Gespräch vom Trennungswunsch erfahren und nicht per Brief, Mail, Telefonat oder gar SMS.

Vorbereitung

Der Trennungswillige sollte sich zunächst über seine eigenen Gefühle klar werden und sich ganz sicher sein, dass er nicht so weiter machen möchte wie bisher. Wer seine Gefühle kennt und sortiert hat, kann sie auch besser kommunizieren. Ein Trennungsgespräch geht nicht schmerzfrei über die Bühne – das zu glauben wäre ein Trugschluss. Schließlich führt die Offenbarung der Trennungsabsicht in jedem Fall zu einer schweren Kränkung des Gegenübers und zu einer Verletzung. Als Partner nicht mehr gewollt zu werden, ist ein tiefer Angriff aufs Selbstwertgefühl.

Zur Vorbereitung des Gesprächs über die Trennungsabsicht gehört, sich für die Flut an Emotionen zu wappnen, die dabei losbrechen kann. Das Gegenüber, das immer noch liebt, wird vielleicht mit allen erdenklichen Kniffen versuchen, die Trennung abzuwenden und ein Umdenken herbeizuführen. Hier gilt es besonders, sich der Endgültigkeit des Trennungsentschlusses sicher zu sein und daran festzuhalten. Ein Einknicken in dieser schwierigen Situation würde das Problem nicht aufheben, sondern nur aufschieben und letztendlich noch mehr Leid nach sich ziehen.

Der richtige Ort

Den idealen Ort für das Formulieren des Trennungswunsches gibt es nicht. Die Wahl eines privaten Platzes an dem man ungestört miteinander reden und seinen Emotionen freien Lauf lassen kann ist aber sinnvoll. In jedem Fall sollte man für das schwierige Gespräch keinen Ort aussuchen, der für glückliche Zeiten in der Partnerschaft steht und positive Erinnerungen mit sich bringt – diese werden sonst überlagert und gehen verloren, was schade wäre. Absolutes NoGo ist selbstverständlich das Formulieren der Trennungsabsicht im Bett, besonders nach gemeinsamem Sex. Dies würde dazu führen, dass sich der Partner ausgenutzt vorkommt und ihn zutiefst verletzen.

Die richtigen Worte

Sachlichkeit und Direktheit sollte der Trennungswillige bei der Wahl seiner Worte an den Tag legen. Dabei ist weniger oft mehr. Es gilt, sich ohne Zorn und Hass zu offenbaren und nicht mit Vorwürfen zu arbeiten. Schuldzuweisungen bringen gar nichts. Ein Einstieg könnte etwa so lauten:
„Es tut mir leid, aber es geht mit uns beiden so einfach nicht weiter. Die positiven Gefühle sind weg. Wir haben uns einfach auseinander gelebt. Daran ist niemand schuld, es ist einfach so gekommen.“

Sollte man das Gegenüber trösten?

Das wäre nicht richtig. Schließlich ist man ja gerade dabei, sich voneinander zu lösen. Trösten sollten Freundinnen oder Freunde. Dem Partner muss genügend Zeit gegeben werden, mit dem Schreck umzugehen. Die einzige Möglichkeit, wenigstens ein bisschen Trost zu spenden ohne sich zu sehr anzunähern besteht darin, dem gekränkten Partner zu versichern, dass er ein netter Mensch sei und man mit ihm eine schöne Zeit erlebt habe, dass die Basis für ein Weiterführen der Partnerschaft aber nun nicht mehr gegeben sei.

Sollte man einen neuen Partner erwähnen?

Experten raten dazu, dies zu tun – man sollte beim Trennungsgespräch die neue Liebe erwähnen, jedoch ohne von ihr zu schwärmen oder Vergleiche mit dem Gegenüber anstellen. Die neue Partnerschaft ist ja im Grunde nicht die Ursache für die Trennung, sondern ein Symptom dafür, dass in der alten Beziehung schon seit längerer Zeit etwas nicht mehr stimmte. Es ist für den ehemaligen Partner viel schlimmer, von einer solchen neuen Beziehung erst später über Dritte zu erfahren.

Was tun, wenn das Gegenüber auf Erpressungsversuche zurückgreift?

Will der Partner mit Hilfe von Erpressung oder gar dem Androhen von Suizid das Aufrechterhalten der Partnerschaft erzwingen, sollte darauf auf keinen Fall eingegangen werden. Wichtig ist aber, ein Netz aus Freunden und Bekannten zu organisieren, welches das Gegenüber in seiner Hilflosigkeit und seinem Schmerz auffangen kann. Man darf bei aller Konsequenz nicht vergessen, das es sich bei einer Trennung um eine psychische Ausnahmesituation handelt, an der Menschen zerbrechen können, wenn sie damit alleine gelassen werden.

Was tun, wenn das Gegenüber immer wieder anruft?

In diesem Fall hat der Partner es noch nicht geschafft loszulassen. Versuche, erneut Kontakt aufzubauen sollten abgeblockt werden. Alles andere würde den ehemaligen Partner in seiner verbliebenen Hoffnung auf einen Neuanfang stärken und ihm letzten Endes umso mehr wehtun. Auch Bitten um Hilfe im Haushalt, bei einem eventuellen Umzug etc. sollten ausgeschlagen werden. Ebenso sollte man selbst den Ex-Partner nicht um Hilfe bitten oder einen Kontakt aufnehmen.

Kann man befreundet bleiben?

Befreundet BLEIBEN kann man nicht, den das ehemalige Verhältnis war ja ein intimes und kein freundschaftliches. Eventuell kann sich jedoch später eine Freundschaft entwickeln. Dazu braucht es aber Zeit, das geht nicht von Jetzt auf Gleich. Therapeuten raten dazu, nach Beendigung einer Beziehung mindestens ein Jahr zu warten und erst dann, wenn der Wunsch da ist, den Versuch zu unternehmen, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Grundbedingung für eine Freundschaft zwischen ehemaligen Partnern ist eine gelungene Umorientierung im Leben auf beiden Seiten.

Was kann man für sich selbst tun?

Auch derjenige, der die Trennung auf den Weg gebracht hat, braucht Trost und die Zeit, von einem wichtigen Lebenskapitel Abschied zu nehmen. Es kann dabei hilfreich sein, sich beim Einstieg in ein neues Leben von einem Therapeuten begleiten zu lassen. Dieser kann, wenn man an einen Tiefpunkt gerät, ein wichtiger, unvoreingenommener Ansprechpartner sein. Schließlich soll das Leben trotz des Endes der Liebe weitergehen – es ist keine Schande und kein Zeichen von Schwäche, sich dabei unter die Arme greifen zu lassen.

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