Schubladendenken
Eine Partnerschaft kann nur gut gehen, wenn beide in etwa das gleiche Alter haben, so denken auch heute immer noch viele Leute. Weit gefehlt: Promis machen es uns vor, und so gehört das Bild einer jungen, „gebärfähigen“ Frau an der Seite eines älteren, „gediegeneren“ Mannes bereits zum Alltagsbild. Zumindest in den Boulevardpressen, aber auch in der Politik… Zudem ist es in gewisser Weise evolutionsbedingt, denn Männer suchten schon immer jemanden, den sie beschützen und umsorgen konnten. Auch die „Fruchtbarkeit“ spielte bereits seit der Entstehung des Menschen eine wichtige Rolle im Zusammenleben der Geschlechter. Hinzu kommt, dass Frauen sich gerne finanziell versorgt gesehen haben. Das alles spielt natürlich in unserer heutigen Gesellschaft weniger eine Rolle.
Immer häufiger jedoch hören, lesen oder sehen wir, dass auch die Frauenwelt gegen die herkömmlichen Klischeevorstellungen rebelliert. Das bedeutet, dass sich reife, in Geist und Seele jung gebliebene Frauen einen jüngeren Partner suchen.
Hat man nun aufgeräumt mit seinem „Schubladendenken“, so wird man schnell erkennen, dass auch diese Beziehungen zu unserem Alltag gehören und gehören sollten. Leben und leben lassen, das sollte sich jeder Mensch auf seine Lebensfahne schreiben. Denn mal ehrlich: Niemand ist davor gefeit, dass er sich heute oder morgen in jemanden verliebt, der nicht dem „Normalbild“ des Bürgers entspricht.
Kein „Altes Eisen“ für Muttersöhnchen
Die heutige Damenwelt über 40 gehört keineswegs zum so genannten „Alten Eisen“, vielmehr haben viele von ihnen nicht nur beruflich Erfolg, sie haben zudem Kinder groß gezogen, fühlen sich körperlich fit und tun etwas für ihr inneres wie auch äußeres Erscheinungsbild. Da ist es ganz selbstverständlich, dass nicht nur SIE sich in einen jüngeren Mann verliebt. ER wiederum findet in ihr eine Partnerin, die sich nicht mehr selbst verwirklichen, in der Disco austoben etc. muss, sondern eine intelligente, bodenständige, erfahrene Frau. Dabei sind es durchaus nicht nur – wie der Volksmund so gerne glauben machen möchte – „Muttersöhnchen“ oder unsichere Männer, die sich zu älteren Frauen hingezogen fühlen.
Wer sich darüber bewusst ist, dass auch diese Art der Beziehung durchaus nicht nur seine Berechtigung hat, sondern sogar auch einige Vorteile mit sich bringt, der kann sich frei genug fühlen, dieses nicht nur zu akzeptieren, sondern eventuell sogar selber eine derartige Beziehung eingehen. Wichtig dabei ist: Nur nicht von der Umwelt, von den so genannten Freunden und den Nachbarn zermürben lassen!
Auch in sexueller Hinsicht ist eine derartige Partnerschaft sicherlich etwas ganz Besonderes: Die erfahrenere Frau kann dem jüngeren Mann eventuell noch Einiges beibringen. Der sicherlich noch eher „unverbrauchte“ Mann wird in der Regel der Frau viele Streicheleinheiten, Zärtlichkeiten sowie Gefühle entgegenbringen.
Eine Beziehung von Dauer?
Immer wieder hört man skeptische Äußerungen, dass eine Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren Mann nicht von Dauer sein kann. Dem ist die Frage entgegen zu halten: Welche Beziehung hat denn überhaupt eine Bestands-Garantie? Außerdem: Ist denn ein „Lebenslänglich“ wirklich so ausschlaggebend, wenn man im Jetzt und Hier glücklich ist?
In dieser Form der Partnerschaft – wie auch in anderen Konstellationen – gilt, beide Partner müssen etwas dazu tun, dass die Beziehung hält. Auch junge oder jüngere Männer können „reif“ sein, da spielt das im Pass stehende Geburtsdatum keine Rolle. Gute Gespräche zwischen Partnern sind immer wichtig. Und wenn die Kommunikationsebene zwischen einer älteren Frau und ihrem jüngeren Liebhaber stimmt, dann ist das ein besonders großer Pluspunkt. Ebenso ist das Begehrtwerden in einer Partnerschaft von großer Bedeutung. Aber auch dabei spielt das Alter eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist es selbstverständlich, dass zu Beginn einer JEDEN Beziehung sich beide Partner diesbezüglich Mühe geben. Zweifelsohne schmeichelt es einer älteren Frau ganz besonders, wenn ein junger Mann mit ihr flirtet. Aber auch dieses lässt in jeder Partnerschaft im Laufe der Jahre nach.
Bleibt nicht zuletzt eines der wesentlichsten Trennungsgründe einer solchen Beziehung: Die biologische Uhr. Je nach Altersunterschied tickt diese natürlich einmal schneller und einmal langsamer. Aber auch davor sind gleichaltrige Beziehungen nicht immer geschützt, denn Krankheiten oder Unfälle können diesen Partnerschaften ebenso ein jähes Ende setzen.
Gefahren und wie man sie vermeiden kann
Der – oder in unserem Fall die – Ältere in einer Beziehung darf sich auf gar keinen Fall so verhalten, es sei er beziehungsweise sie prinzipiell klüger und lebenserfahrener als der Partner. Das impliziert Abwertung sowie Respektlosigkeit; zwei grundlegende Eigenschaften, die keineswegs förderlich für eine Partnerschaft sind. Ferner ist es ebenso beziehungstötend, vom jüngeren wie auch vom älteren Partner zu erwarten, dass der andere die gleichen Interessen und Hobbys hat. Das trifft prinzipiell auch auf andere Beziehungen zu. Jeder sollte seinen eigenen Vorlieben nachgehen, seine eigenen Freundschaften pflegen. Dennoch ist es schön, wenn man das ein oder andere Steckenpferd, den ein oder anderen gemeinsamen Freundeskreis besitzt, denn ganz ohne Gemeinsamkeiten kommt eine Beziehung nicht aus.
Ein ganz spezielles Gift für eine Partnerschaft, und für eine mit großem Altersunterschied im Besonderen, ist die Eifersucht. Gerade ältere Frauen sollten da klug genug sein, ihrem jüngeren Partner auch mal einen Seitenblick zu gönnen. Klare Patente bezüglich des eventuell angehäuften „Vermögens“ der Frau – wie Haus, Auto etc. – sollten von vornherein geschaffen werden. Nichts ist störender, wenn man irgendwann entdeckt oder glaubt zu entdecken, dass der Partner nur wegen materieller Dinge zu einem steht. In der Regel haben die Frauen in den von uns hier besprochenen Beziehungen bereits mehr materielle Dinge angeschafft als die Männer.
Als eine Art „Störfaktor“ hingegen fungieren nicht selten die Kinder der Frau, die meist entweder pubertierend oder bereits selber erwachsen sind. Viele von ihnen schämen sich für ihre Mutter. Die meisten akzeptieren den neuen Mann an ihrer Seite nicht. Hier heißt es seitens beider Partner, ein enorm sensibles Feingefühl zu entwickeln, offene Gespräche zu führen und Klarheiten zu schaffen. Hinzu kommt beim Nachwuchs natürlich häufig die Angst, das Erbe zu verlieren.
Patentrezepte gefällig?
Ein Patentrezept für eine gelungene Beziehung – sei es für eine gleichaltrige oder eine mit hohem Altersunterschied -, das gibt es sicherlich nicht. Generell aber ist zu sagen, dass gegenseitiger Respekt und gegenseitige Freiheiten bis zu einem gewissen Grad von höchster Wichtigkeit sind. Auch räumliche Autonomie könnte einen positiven Effekt haben. Offene Aussprachen und klare Regeln helfen, die Beziehung aufrecht zu erhalten.
Auf keinen Fall sollten Besitzansprüche bezüglich der Person des Partners geltend gemacht werden. Leben und leben lassen, den Partner als gleichwertigen Menschen ansehen und Empathie empfinden, das sind ideale Grundvoraussetzungen für das Gelingen der Partnerschaft.
Wichtig ist es zudem, nicht auf Außenstehende, auf Freunde, die es „ja nur lieb meinen“, auf Vorurteile zu hören. Liebende sollten alleine das Herz sprechen lassen!
Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:
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