Ein Vertrauensbruch ist für eine Partnerschaft eine schwere Belastungsprobe. Häufig wissen beide Parteien nicht, wie sie damit am besten umgehen sollen. Viele möchten die Beziehung trotz des einschneidenden Ereignisses retten, aber finden keinen Weg dafür. Doch es gibt Möglichkeiten mit einem Vertrauensbruch konstruktiv umzugehen, ohne sich zu trennen. An diesem Vorhaben müssen jedoch beide Partner arbeiten.
Den Vertrauensbruch als Chance nutzen
Ein Vertrauensbruch zieht bei dem betrogenen Partner Gefühle von Enttäuschung, Verletzung und Wut mit sich. Viele Personen wissen nicht, wie sie mit diesen Emotionen umgehen sollen und bevorzugen daher eine Trennung vom Partner. Doch Paartherapeuten geben einer Partnerschaft trotz eines Vertrauensbruches noch eine Chance. Häufig offenbart dieses gravierende Ereignis unterschwellige Konflikte innerhalb der Partnerschaft, welche nie thematisiert worden sind. Der Vertrauensbruch kann dann als heilsamer Schock gewertet werden, welcher bestehende Probleme freigelegt hat. Diese Offenbarung ist der erste Schritt, um an Beziehungsprobleme zu arbeiten.
Eine Rettung der Beziehung ist möglich
Ein zerstörtes Vertrauen zurückzugewinnen bedarf viel emotionale Arbeit, Zeit, Geduld und die Bereitschaft beider Parteien, der Partnerschaft eine zweite Chance zu geben. Beide Partner müssen lernen, sich von alten Verhaltensweisen und Denkmustern zu lösen. Nur so kann gemeinsam das Problem behoben werden, welches für den Vertrauensbruch verantwortlich gewesen ist. In einigen Fällen ist dies Paaren ohne Hilfe von außen nicht möglich. Eine Paartherapie kann sich dann als sehr sinnvoll erweisen.
5 wertvolle Tipps zur Wiederfindung des Vertrauens in den Partner:
Der betrogene Partner sollte seinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Wer sich den Emotionen bewusst ist, kann mit diesen auch besser umgehen. Häufig zeigt sich eine unbeschreibliche Wut, die effektiv kanalisiert werden sollte. Dies ist beispielsweise durch das Schreiben eines Tagebuches oder eines Wutbriefes möglich. Diese Texte werden jedoch nicht dem Partner gezeigt, sondern dienen nur der Verarbeitung der Gefühle. Physische und psychische Angriffe auf den Partner sollten unbedingt vermieden werden.
1. Selbstzweifel und Selbstvorwürfe sind nicht hilfreich. Lange Grübeleien und Schuldzuweisungen, welche sich gegen die eigene Person richten, dienen keinem.
2. Es hilft, sich in die Situation des Partners hineinzuversetzen. Dies ermöglicht, die Motive für den Vertrauensbruch besser zu verstehen. Dadurch wird der Ansatzpunkt zur Schaffung einer gemeinsamen Lösung kreiert. Ferner sollte der betrogene Partner Großherzigkeit zeigen, sofern ein tatsächliches Bereuen der Tat zu spüren ist. Kann ein deutliches Bemühen verzeichnet werden, sollte der verletzte Partner nicht zu kritisch reagieren.
3. Der betrogene Partner sollte keine Rache üben und ebenfalls einen Vertrauensbruch begehen. Einige Menschen denken reflexartig, dass es ihnen danach besser gehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die anfänglichen Gefühle von Verzweiflung und Wut werden dadurch nur verstärkt. Ferner belastet solch eine Rache die Partnerschaft nur noch mehr. Dies erschwert wiederum den Rettungsversuch der Beziehung erheblich.
4. Die meisten Menschen werden durch einen Vertrauensbruch misstrauisch und vermuten, dass sich dieser wiederholt. Doch es gibt tatsächlich die Möglichkeit, dass der Partner den Vertrauensbruch aufrichtig bereut und diesen nicht wiederholt. Er ist bereit, an den Gründen für die Tat zu arbeiten, sodass so etwas nicht noch einmal vorkommt. Es liegt an dem betrogenen Partner, ob er seinem Lebensgefährten eine weitere Chance gibt. Wurde sich dafür entschieden, sollte auch ein neues Vertrauen entgegengebracht werden.
5. Möchte der betrogene Partner die Beziehung retten, dann sollte er sich Mut zu sprechen. Er sollte versuchen, erneut dem Partner zu vertrauen. Dafür hilft es, sich positive Erlebnisse und Dinge ins Gedächtnis zu rufen. Sie geben den Grund, warum es sich lohnt zu kämpfen. Dies fällt manchmal schwer, da die Verletzung sehr groß ist. Wird dieses Vorhaben aber konsequent verfolgt, erweist sich ein Schwelgen in der Vergangenheit als positiv.
5 hilfreiche Ratschläge für den Partner, der den Vertrauensbruch begangen hat:
Der Umgang mit einem Vertrauensbruch ist auch für den Partner nicht leicht, der ihn begangen hat. Er fühlt sich häufig unsicher und traurig. Manchmal machen sich auch Gefühle von Selbsthass breit. Doch es ist keine Zeit für Selbstmitleid. Die Person sollte sich bei dem betrogenen Partner ernsthaft und aufrichtig entschuldigen. Ferner sollte überdacht werden, ob tatsächlich Reue empfunden wird und ob die Person die volle Verantwortung für den Vertrauensmissbrauch übernehmen möchte. Dies sind die Vorraussetzungen zur möglichen Rettung der Beziehung.
1. Es sollte Gesprächsbereitschaft gezeigt werden. Der Partner wird anfangs wahrscheinlich diverse Vorwürfe äußern. Ihm muss Zeit gegeben werden, den ersten Schock zu verkraften. Stets sollte daher demonstriert werden, dass ein offenes Gespräch immer möglich ist. Ferner sollten die Gründe für den Vertrauensbruch erläutert werden.
2. Geduld ist das oberste Gebot beim Wiederaufbau von Vertrauen. Dieses geschieht nicht in wenigen Tagen. Häufig kann es Monate und Jahre dauern, bis die misstrauischen Blicke vom Partner verschwunden sind. Kommen in dieser Zeit Fragen auf, sollten sie ruhig und geduldig beantwortet werden.
3. Es ist wichtig, nach einem Vertrauensbruch klare Verhältnisse zu schaffen. Was auch immer getan wurde, dieses Verhalten muss für den betrogenen Partner sichtbar abgestellt werden. Trotzdem wird der Partner wahrscheinlich Kontrollmechanismen zeigen, welche mit der Zeit jedoch abnehmen werden. Um neues Vertrauen zu schaffen, sollte dem betrogenen Partner daher nichts mehr verheimlicht werden.
4. Maßnahmen zur Paarbindung können sich als hilfreich erweisen. Aus dem Alltagstrott ausbrechen kann Partner wieder näher zusammenführen. Der Partner, der den Vertrauensbruch begangen hat, kann daher beispielsweise eine Urlaubseinladung aussprechen. In einer neuen Umgebung fällt es einigen Menschen leichter, die eigenen Probleme aus der Distanz hinaus zu betrachten. Dies kann den gemeinsamen Umgang auflockern. Hierbei sollte berücksichtigt werden, in welcher Phase die Beziehung steckt und wie die Kommunikationsstruktur im Allgemeinen ist. Wird zu den Gesprächen aufgrund von zu starken Gefühlen ein Therapeut benötigt, kann die Urlaubsreise weniger hilfreich sein.
5. Nach einem Vertrauensbruch ist der betrogene Partner sehr verletzt. Er benötigt nun viel Zuneigung, da die sich entwickelnden Selbstzweifel häufig immens sind. In intimen Gesprächen sollte angeführt werden, warum die Partnerschaft so wertvoll ist, dass sie weiterhin bestehen sollte. Der betrogene Partner möchte nun erleben, dass um ihn aufrichtig gekämpft wird. Auch die Bedeutung eines Fortbestehens der Beziehung sollte erläutert werden. Pläne für die Zukunft und Vorschläge für ein harmonisches Zusammenleben helfen, dem verletzten Partner ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Dies gibt beiden Parteien Kraft, weiter an der Rettung der Beziehung zu arbeiten.
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