Wenn eine Partnerschaft sich auflöst, haben viele Menschen das Gefühl, in ein tiefes dunkles Loch zu fallen. Was früher Spaß gemacht hat, bereitet nun keine Freude mehr, Lust- und Appetitlosigkeit stellen sich ein. Dem Partner eine Zeit lang nachzutrauern ist aber völlig normal. Schließlich haben viele Menschen in bislang festen Partnerschaften einen Großteil ihres alltäglichen Lebens miteinander verbracht. Wenn der Partner sich dann dafür entscheidet, die Beziehung zu beenden, geht damit meist auch der beste Freund.
Die Traurigkeit zulassen:
Es wäre schlichtweg unangemessen, bei einer Trennung dazu zu raten, den anderen einfach sofort zu vergessen. Verletzte Gefühle, Trauer und natürlich auch Wut müssen zunächst einmal zugelassen werden, um damit richtig umgehen zu können. Es ist daher völlig okay, die erste Zeit nach dem Beziehungsaus abends zu weinen und in Selbstmitleid zu schwelgen. Gleichzeitig ist es aber auch sehr wichtig, sich abzulenken und besonders in den ersten Wochen nach der Trennung etwas Ablenkung zu finden. Kinobesuche mit Freunden oder Freundinnen, Treffen im Schwimmbad und andere Unternehmungen sind sehr wichtig, um auch einmal auf andere Gedanken zu kommen.
Auch Filmabende mit der besten Freundin, reichlich Schokoladeneis und Taschentüchern können dabei helfen, den anderen für eine kurze Zeit zu vergessen. Besonders wichtig ist es meist, nicht allzu häufig alleine zu sein und sich anderen Menschen anzuvertrauen, ohne dabei immer wieder und wieder nur über das eine Thema zu sprechen.
Distanz gewinnen:
Es ist enorm wichtig, zu akzeptieren, dass die Beziehung endgültig zu Ende ist. Immer darauf zu hoffen und darauf zu warten, dass vielleicht doch irgendwann einmal ein Anruf kommt, und sich weiterhin Hoffnungen auf ein erneutes Zusammenkommen zu machen, ist in den meisten Fällen nicht nur wenig sinnvoll, sondern auch regelrecht schädlich für die eigene Psyche. Aus diesem Grund ist es wichtig, alte Fotos, die an die gemeinsame Zeit erinnern, genau wie Briefe und andere Erinnerungen in Kisten zu verbannen, die dann später in den Keller oder unter das Bett gestellt werden. Auch das Beginnen von neuen Hobbys, der Eintritt in einen Sportverein oder andere neue Aktivitäten können entscheidend dazu beitragen, dass sich mit der Zeit immer mehr Distanz zur vergangenen Partnerschaft aufbaut. Dass der Prozess, bis der andere in den eigenen Gedanken kaum noch eine Rolle spielt, manchmal mehrere Monate bis zu einem halben Jahr dauern kann, ist zwar zunächst schmerzhaft – nach dieser Zeit können viele Menschen die Welt aber wieder mit anderen Augen sehen.
Sich Neuem öffnen können:
Das Ziel der Überwindung von einem schmerzhaften Liebeskummer sollte es sein, sich irgendwann einmal jemand Neuem öffnen zu können. Damit geht meist das Gefühl einher, sich auch ohne ein unangenehmes Ziehen in der Brust an die gemeinsame Zeit mit dem ehemaligen Partner erinnern zu können. Das betrifft sowohl die positiven als auch die negativen Zeiten, die man miteinander verbracht hat.
Möglicherweise scheint die Trennung angesichts der Erinnerungen, die man von der gemeinsamen Zeit hat, dann ja sogar als richtige und angemessene Entscheidung für beide ehemalige Partner.
Liebe macht manchmal schließlich sprichwörtlich blind und lässt viele Menschen gar nicht erkennen, dass sie sich für den anderen verstellen oder dass beide sich gegenseitig belasten und unglücklich machen. Die Fälle, in denen beide sich in einer Partnerschaft schaden, ohne dies bewusst wahrzunehmen, sind sehr häufig. Ebenso häufig münden diese Situationen dann in eine schmerzhafte Trennung, die aber notwenig und richtig ist.
Fatal sind aber beispielsweise die Fälle, in denen beide Partner sich in der Beziehung emotional schaden, aber sich aus Angst vor dem Alleinsein und aus Angst vor Verlusten nicht voneinander trennen. Wenn ein Partner dann letztendlich den entscheidenden Schritt macht, ist das für den anderen sehr schmerzhaft. Hier gilt das Sprichwort „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“. Eine verschleppte Trennung ist auf Dauer schließlich viel schädlicher als ein vergleichbar nur kurze Zeit andauernder Schmerz bei der endgültigen Trennung.
Letztendlich verzeihen können:
Wenn erst einmal die Stufe erreicht ist, dass der andere im Alltag nicht mehr fehlt, und dass auch andere Menschen langsam beginnen, interessant zu erscheinen, dann beginnt meist auch das Verzeihen. In fast jeder lange andauernden Partnerschaft verletzen sich die Partner früher oder später gegenseitig – sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Gerade eine Trennung verletzt denjenigen, gegenüber dem der andere seinen Trennungswunsch äußert. Das Gefühl, zurückgestoßen zu werden, nichts mehr wert zu sein, oder nicht mehr liebenswert und attraktiv zu erscheinen, ist keine Seltenheit in einer solchen Situation.
Wer aber verstehen kann, was den anderen zur Trennung getrieben hat, und dass die Beziehung möglicherweise ohnehin nicht mehr lange gehalten hätte, der gibt seinen Groll und seine Traurigkeit bald auf. Für den Fall, dass nach der Trennung keine Aussprache stattgefunden hat, sollten sich beide ehemalige Partner überlegen, ob sie nicht doch ein abschließendes Gespräch in Erwägung ziehen wollen. So können sich unbegründete Vorwürfe in Luft auflösen und der andere bekommt Gelegenheit, sich und sein Verhalten zu erklären.
Ob der Kontakt nach einem Beziehungsaus erhalten bleiben soll, ist eine sehr schwierige Frage. In menschlichen Beziehungen, die einmal von Gefühlen geprägt waren, ist es regelmäßig alles andere als einfach, eine normale Freundschaft zu führen. Die Gefahr, dass alte Gefühle wieder aufleben, oder dass man sich körperlich näher kommt, als für beide gut wäre, ist meist zu hoch.
In jedem Fall ist es ratsam, erst einmal einige Zeit abzuwarten, um den anderen gänzlich aus dem eigenen Leben verbannen zu können, und dann die Entscheidung zu treffen, ob man den Ex-Partner tatsächlich nie wieder sehen möchte. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass der eine meist mehr und länger unter der Trennung leidet als der andere. Hier gilt es vor allem, Rücksicht zu nehmen und das eigene Interesse an einem Aufrechthalten des Kontaktes zurückzustellen.
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