Beziehungskrise bewältigen

Ratgeber für vollkommene und viel versprechende Partnerschaften gibt es viele. Kein Wunder, denn jeder wünscht sie sich: Die erfüllende Beziehung. Doch was ist, wenn diese nicht so funktioniert, wie es in den vielen Büchern und Ratgebern beschrieben ist? Oder was ist, wenn die Zeit der rosaroten Brille vorüber ist?

Nicht immer muss eine Beziehungskrise auch das Aus der Partnerschaft mit sich ziehen. Krisen lassen sich unter gewissen Umständen deuten und abwenden. Wenn es dazu noch nicht zu spät ist. Doch wann ist es zu spät? Oder wann merkt man, dass in der Beziehung eindeutig der sprichwörtliche Wurm drin ist?

Ist es vorbei? – Hinweise für eine drohende Beziehungskrise

Sind wir ehrlich mit uns selbst: Die wenigsten Beziehungskrisen kommen überraschend oder plötzlich. Meistens melden sie sich schon Wochen oder Monate vorher an. Eine Liebe erlischt selten innerhalb von wenigen Sekunden oder Momenten. Härtefälle wie Betrug einmal außen vorgelassen. Beziehungsprobleme schleichen sich langsam und hinterrücks in den Alltag. Die meisten Liebenden, die sich an die Beziehung gewöhnt haben, wollen dies nur schlichtweg lange Zeit nicht wahrhaben.

Welche Signale könnte es also geben, die eine Beziehungskrise andeuten? Häufiger Streit, Unnahbarkeit des Anderen und auch der Drang sich vom Partner abzuwenden und Zeit allein zu verbringen, können ebenso Anhaltpunkte für eine Krise sein, wie ständige Unzufriedenheit, abgewiesene Nähe und fehlende Konversationen. In Fällen wie diesen, sollten die Partner unbedingt versuchen, miteinander zu sprechen. Ist dies nicht möglich, weil einer der beiden abblockt oder kein ruhiges Gespräch mehr möglich ist, könnte dies ebenfalls ein Zeichen für eine Krise sein.

Beziehung in der Krise – Was nun?

Nun gilt es zu klären, was getan werden kann, wenn die Beziehung wirklich in einer Krise steckt. Es gilt: Solange beide Partner noch vernünftig miteinander reden können, sollte gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Dabei sollten Fragen wie „Sehen beide noch eine gemeinsame Zukunft?“, „Soll diese Beziehung wirklich fortführt werden?“ und „Was bedeutet einem der Andere?“ unbedingt geklärt werden. Viele Paare bleiben nur der Gewohnheit oder der Angst allein zu sein wegen zusammen. Ebenso geben viele Paare zu schnell auf. Etwas Ruhe und Geduld ist also gefragt.

Bevor drastische Maßnahmen wie eine Trennung in Angriff genommen werden, sollten beide Partner also in sich hinein horchen. Dazu bietet sich oftmals eine kleine Auszeit an, die dazu dienen soll Zeit mit sich und den Möglichkeiten und Lösungen zu verbringen – fernab des Beziehungsalltags und des Partners. Im Idealfall dauert diese Auszeit rund 14 Tage und stellt natürlich keinen Freifahrtschein dar, um „andere Möglichkeiten“ auszutesten. Man sollte sich stets im Klaren sein, dass entsprechende Handlungen die Beziehung sehr wahrscheinlich endgültig zerstören.

Krisenfälle die durch etwas wie Seitensprünge, trügerische Machenschaften oder anderweitig zerstörtes Vertrauen ausgelöst werden, stellen ein ganz anderes Kaliber von Beziehungsproblem dar. Natürlich sollte auch hier geredet werden. Beide Partner sollten jedoch ehrlich sein und sich zum einen fragen, warum es letztendlich dazu kommen konnte und zum anderen, ob die Beziehung wirklich noch eine Chance hat. Entschließt man sich dazu dem Partner einmalig zu verzeihen, sollte man sich auch genau darauf besinnen. Ständige Schuldzuweisungen und die Erwartung, dass der Partner von nun an nur noch reumütig zu Kreuze kriecht, sind fehl am Platz. Das macht eine funktionierende Beziehung nicht aus und würde ihr im Krisenfall nur noch weiter schädigen.

Vorbeugender Beziehungstipp – Wie Krisen umgehen und vermeiden?

Vor allem sollte man sich Folgendes vor Augen halten: Menschen sind verschieden und haben ihre Fehler. Wir sollten also nicht versuchen unseren Partner in eine gewünschte Form zu wenden oder zu wandeln. Können wir ihn oder sie nicht nehmen, wie er/sie ist, ist eindeutig bereits der Wurm drin. Zudem ist Liebe ein ständiges Geben und Nehmen. Weiß man genau was man vom Anderen erwartet, sollte man auch bereit sein genau dieses an ihn zurück zu geben. Erwartet man Vertrauen, sollten ständige Eifersüchteleien für uns also ebenso tabu sein, wie für den Anderen. Eifersucht ist übrigens einer der häufigsten Gründe für Probleme in der Beziehung. In zu großen Maßen zeugt sie von fehlendem Vertrauen, in zu geringen Maßen von mangelndem Interesse. Man sollte sie also stets behutsam streuen und zeigen.

Und zum Abschluss: Männer und Frauen sind nicht gleich gestrickt. Das wissen wir nicht erst seit gestern. Die unterschiedlichen Geschlechter sind nicht nur in ihren anatomischen und charakterlichen Grundsätzen unterschiedlich, sie fühlen und empfinden auch anders. Eine vollkommene Beziehung sieht in den Augen einer Frau anders aus, als bei einem Mann.

Im Grunde suchen Frauen heute nach wie vor eine starke Schulter, an die sie sich lehnen können. Allerdings wollen sie nicht auf ihre körperliche Schwäche herabgesetzt werden. Frauen wollen nicht mehr nur als Hausfrau und Mutter gesehen werden, sondern als vollwertiger Partner. Sie wollen also ebenfalls in Problemlösungen mit einbezogen werden. Sprich: Sie wollen auch eine starke Schulter sein können, wenn es sein muss.

Zudem wollen Frauen das Gefühl vermittelt bekommen, ernst genommen zu werden.  Männer hingegen wollen akzeptiert werden: Mit allen Macken und Fehlern. Ständige Nörgeleien sind also fehl am Platz. Männer möchten gleichzeitig als starke Schulter, aber auch als Mensch gesehen werden. Zudem hegen Männer nicht selten einen sehr großen Drang nach Freiraum. Werden ihnen ihre Freunde oder Hobbys untersagt, schleicht sich schnell Frust und Ärger ein.

Und seien wir ehrlich: Etwas Freiraum hat noch keiner Beziehung geschadet. Die Möglichkeit sich trotz einer festen Partnerschaft auch mal mit den Freundinnen zum Mädelsabend bei Sekt und Liebesfilmen zu treffen, oder aber mit den Kumpels zur Motorshow, zeigt nicht, dass man nichts gemeinsam hat. Es zeigt viel mehr, dass man den Anderen auch in einer Beziehung nicht einschränkt. Denn mit einer Partnerschaft beginnt kein neues Leben, sondern „nur“ ein neuer Lebensabschnitt.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

Warum sind manche Menschen in einer glücklichen Beziehung und andere nicht? In unserem kostenlosen E-Mail Coaching beantworten wir diese und andere Fragen rund um die Themen Partnerschaft und Beziehung. Wir möchten, dass auch Du glücklich wirst. Hier geht es weiter.

Comments

  1. Anonymous says

    ich finde dass ein veraltetes Klischee hier beschrieben wird. ja manche dinge sind schon wahr, aber ich bin es leid immer wieder mit den Rollenbildern konfrontiert zu werden (Frauen bei einem Liebesfilm mit Sekt, Männer bei einer Motorshow). wenn ich so etwas lese frage ich mich wie lange es noch dauern wird bis sich diese Probleme die durch unserer Geschlechter Teilung entstehen lösen… meinetwegen seht mich als Feministin, ich finde das ich immer noch, trotz „Gleichstellung“ in einem extremen Patriarchalismus lebe. in Deutschland sowie in Österreich. ständig sollen Frauen mit den Themen ihrer Männer zurechtkommen und modern werden. es ist alles auf den weiblichen Körper ausgerichtet, wo wir hinschauen wird die Frau als Objekt gezeigt, wir sollen den mann Freiraum gewähren und ihm vertrauen… traurig ist das. keine Frau bekommt in einem so mächtigen Übermaß hübsche junge muskulöse Männerkörper präsentiert, aber ja …. der Mann ist anders gestrickt als die Frau, Visueller, er tickt ein bisl anders. es ist höchste Zeit für eine Aufklärung oder für eine wirkliche 50/50 Gleichstellung, wo Männer auch mal dem ausgesetzt werden zu zweifeln ob dieser „Freiraum“ ihm jetzt gut tut wenn die Frau zu einer Motorshow geht wo evtl nackte Männer rumwürfen, oder sich hinter dem Fernseher verkriecht wo permanent hübsche attraktive Männer gezeigt werden die mit 40 bis 50 jährigen Frauen zusammen sind. ich finde es schade zu sehen dass diese Thematiken keinen großen Stellenwert bekommen, sondern die Frauen immer wieder darauf aufgefordert werden sich in ihren denken und in ihren Bedürfnissen und Vorstellungen zu ändern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert