Manchmal läuft die Beziehung nicht so, wie sich die beiden Partner ihr gemeinsames Leben vorgestellt haben. Ständiger Streit, Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Lebenseinstellungen oder störende Angewohnheiten und Charaktereigenschaften können die Lust auf den Partner auf den Nullpunkt sinken lassen. Wenn sich einer der Partner seiner Gefühle für den anderen nicht mehr sicher ist und nicht weiß, ob die Beziehung noch Sinn macht, ist es an der Zeit, eine Beziehungspause einzulegen.
Was ist eine Beziehungspause?
Die Beziehungspause ist eine Auszeit vom Alltag in der Beziehung. Dabei sehen sich beide Partner für eine Weile nicht und nehmen auch anderweitig keinen Kontakt zueinander auf. Auf diese Weise entsteht Abstand von belastenden Situationen, Entscheidungsdruck und dem drängenden Bedarf nach einer Lösung, wodurch bisher die gemeinsame Zeit bestimmt wurde. Die Beziehungspause gibt die nötige Distanz, um in Ruhe über die Beziehung und die Gefühle für den Partner nachzudenken – und, um sich darüber klar zu werden, ob man selbst den anderen vermisst oder besser ohne ihn leben kann.
Wenn sich Sehnsucht einstellt und man zu dem Schluss kommt, dass es einen weiteren Versuch wert ist, dann kommt das Paar nach der Pause wieder zusammen. Oft haben beide die Zeit genutzt, um sich Lösungsvorschläge für die Beziehung zu überlegen. Es kann aber auch sein, dass man erkennt, ohne den Partner zufriedener zu sein. Dann trennt sich das Paar nach der Beziehungspause. Auf keinen Fall soll eine Beziehungspause als echte Trennung gesehen werden. Sie ist vielmehr eine Trennung auf Zeit, bei der die beiden Partner immer noch zusammen sind. Andere potenzielle Partner darf man zwar treffen, wenn man dies vorher mit dem Partner vereinbart, doch es sollte klar sein, dass die bestehende Beziehung nicht als beendet gilt.
Fairness und Ehrlichkeit walten lassen
Während der Beziehungspause ist es wichtig, offen und ehrlich, aber auch fair mit dem Partner umzugehen. Zwar ist die Situation auch für einen selbst nicht leicht, vielleicht ist man sogar versucht, während der Pause andere Frauen oder Männer zu treffen – doch dabei darf nie vergessen werden, dass der Partner noch Gefühle hat, die nicht verletzt werden möchten. Deswegen gilt: Wenn die Beziehungspause vereinbart wird, wird gleichzeitig darüber besprochen, was während dieser Zeit erlaubt ist und was nicht.
Grundsätzlich sind die wenigsten Menschen damit einverstanden, dass der Partner während der Beziehungspause Dates mit anderen hat. Wenn man sich neu verliebt hat, aber nicht sicher ist, ist daher die Trennung der beste Weg. Es wäre dem anderen gegenüber nicht fair, heimliche Dates zu haben – und womöglich dem Date nichts vom Partner zu erzählen, um besser anzukommen. Trotzdem lohnt es sich, darüber zu diskutieren, denn es gibt auch solche Personen, die Dates während der Beziehungspause akzeptieren.
Ehrlichkeit sollte auch dann walten, wenn es um den Grund der Beziehungspause geht. Jeder hat das Recht zu erfahren, warum man die Pause für nötig hält. Über seine Gründe sollte man offen sprechen und dem Partner ehrlich alles nennen, was zu der Entscheidung geführt hat. Dabei kann sich der Partner Gedanken darüber machen, ob er sich die Pause zumuten oder sich lieber sofort trennen will.
Der letzte wichtige Punkt ist die Dauer der Pause. Auf keinen Fall darf eine Beziehungspause auf unbestimmte Zeit angesetzt werden – denn das tun meist Menschen, die nicht den Mut aufbringen, direkt Schluss zu machen, obwohl ihnen das lieber wäre. Zu lange oder ungenaue Pausen sind unehrlich, verletzen den Partner und können eine Freundschaft nach der Trennung verhindern. Stattdessen sollte vorher klar sein, wie lange die Pause dauern soll. Möglich ist eine Auszeit von einigen wenigen Tagen, deutlich länger als eine Woche ist meist aber zu verletzend für den Partner: Schließlich hängt er während dieser Zeit in der Luft, fürchtet um die Beziehung und hat Sehnsucht.
Nach der Pause wieder zusammenkommen
Eine Möglichkeit nach der Beziehungspause besteht darin, die Beziehung wieder aufzunehmen. Das macht Sinn, wenn sich beide Partner vermissen und die Zeit vielleicht sogar genutzt haben, um sich Lösungen für ihre Probleme zu überlegen oder diese zumindest einzusehen und die Bereitschaft zu entwickeln, einen Lösungsplan aufzustellen.
Nach Ablauf der Frist sollte man sich zunächst zusammensetzen und darüber reden, ob und wie sich die Gefühle verändert haben. Dabei gilt ebenfalls: Ehrlichkeit steht an erster Stelle. Der Partner muss wissen, welche Gedanken man sich selbst gemacht hat und wie man nun über die Beziehung denkt. Wenn man sich für den Partner entschieden hat, aber derjenige war, der die Pause veranlasst hat, muss man sich allerdings nicht entschuldigen – es geht lediglich darum, welche Gefühle man jetzt empfindet.
Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es dem Partner anders gehen könnte. Es ist nicht selten, dass sich der Freund oder die Freundin gegen die Pause sträubt, dann aber merkt, dass sich die Gefühle doch verändern. Es ist wie beim Schlussmachen: Wenn man später merkt, dass man doch noch Gefühle hat, könnte es zu spät sein und beim anderen bereits anders aussehen.
Trennung nach der Pause
Es gibt klare Anzeichen dafür, die signalisieren können, dass eine Trennung der bessere Weg ist. Sobald man diese spürt, weiß man, dass die Trennung nach der Pause die richtige Entscheidung ist. Jeder vermisst während der Pause seinen Partner – jeder, der ihn behalten will. Verschwindet die Sehnsucht schnell, weiß man, dass man den Partner eigentlich nicht mehr braucht, um glücklich zu sein.
Man konzentriert sich auf sein eigenes Leben und ist zufrieden damit. Vielleicht nimmt man auch alte Hobbys wieder auf oder trifft Freunde, mit denen man früher nur wenig zu tun hatte. Spätestens, wenn man die innere Bereitschaft spürt, sich mit anderen zu treffen oder den Partner nicht zurückzubekommen, weiß man, dass die Trennung richtig ist. Das Signal ist die Entwicklung eines eigenen, ausgefüllten Lebens, das man nicht mehr missen möchte.
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