Das Ende einer Beziehung

Eine Beziehung kann aus den unterschiedlichsten Gründen auseinander brechen. Nicht selten kommt es zu kleinen oder großen Dramen. Doch auch bei einer schmerzvollen Trennung gibt es die Möglichkeit, ein Mindestmaß an Respekt vor dem Partner und vor sich selbst zu bewahren. Aber dies ist in der Theorie leichter gesagt, als in der Praxis getan.

Wenn eine Beziehung nur zwei Menschen betrifft, die ohne Trauschein zusammenleben, ist eine Trennung wenigstens formal einfach. Gibt es gemeinsame Kinder, muss das Sorgerecht geklärt werden. Diese Thematik ist fast immer schwierig. Die wichtigste Leitlinie muss für beide Ex-Partner das Wohl der Kinder sein.

Eine gemeinsame Wohnung ist für ein glückliches Paar wunderschön. Doch bei einer Trennung sollte unverzüglich auch eine räumliche Trennung erfolgen. Ein Streit darüber, wer in der Wohnung bleiben darf, ist in keinem Fall hilfreich. Ein getrenntes Paar, das weiterhin zusammenlebt, macht sich gegenseitig das Leben zur Hölle. Die bloße Anwesenheit des Ex-Partners kann auch nach einer friedlichen Trennung zu großen Konflikten führen. Deswegen kann es sinnvoll sein, wenigstens kurzfristig in eine andere Unterkunft zu ziehen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden worden ist.

Eine Trennung hat immer Gründe, doch sie sind nicht immer offensichtlich. Der Respekt vor dem Ex-Partner gebietet es, wenigstens den Versuch einer Erklärung zu liefern. Wer eine Partnerschaft eingeht, übernimmt damit auch zu einem gewissen Teil Verantwortung für den Partner. Allerdings darf dieses Thema auch nicht übertrieben werden. Sollte ein Ex-Partner die Gründe nicht verstehen oder akzeptieren, hilft auch eine Diskussion nicht weiter. Eine gute Lösung kann ein ausführlicher Brief sein, in dem die Beweggründe für die Trennung klar dargelegt werden. Dadurch wird die aufgeheizte Atmosphäre einer direkten Konfrontation vermieden.

Für denjenigen, der verlassen worden ist, kann die Zeit nach der Trennung sehr schwierig werden. Liebeskummer kann fürchterlich sein. Im schlimmsten Fall kann er sogar zu einer Depression führen. Deswegen ist es wichtig, möglichst nicht alleine mit diesem Problem zu bleiben. Gute Freunde oder im Zweifel auch ein professioneller Helfer können Beistand in dieser schwierigen Situation leisten. Es ist wichtig, die Trauer zuzulassen, aber ebenso ist es unverzichtbar, nicht zu lange in die Vergangenheit zurück zu blicken.

Wie lange Liebeskummer anhält, ist von Fall zu Fall sehr verschieden. Eine Rolle kann die Dauer der Beziehung spielen, aber noch wichtiger ist die Intensität. Zudem ist das Selbstbewusstsein ein entscheidender Faktor. Wenn ein Mann sich einer anderen Frau bzw. eine Frau einem anderen Mann zuwendet, kann dies für den verlassenen Partner zu großen Selbstzweifeln führen. Dann ist es wichtig, das Selbstwertgefühl langsam wieder aufzubauen. Das kann z.B. durch das Kennen lernen neuer Menschen geschehen.

Es spricht nichts dagegen, ein paar Tage oder ein paar Wochen in das private Schneckenhäuschen zu ziehen. Aber dieser Prozess darf nicht zu lange dauern. Die Grundlagen dafür können schon während der Beziehung gelegt werden. Ein intakter Freundeskreis, der unabhängig vom Partner existiert, ist unbedingt empfehlenswert. Zudem darf eine Beziehung nie als alleine glücklich machendes Konstrukt verstanden werden. Es sollte Hobbys und Interessen geben, die auch ohne den Partner gepflegt werden.

Das Ende einer Beziehung kann auch und gerade von demjenigen, der die Beziehung beendet, positiv beeinflusst werden. Es ist nicht angenehm, einem Menschen mitzuteilen, dass sich die Wege trennen werden. Aber es ist ein Gebot der Fairness, dies zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu tun. Ansonsten werden die Verletzungen nur noch größer und irgendwann schwindet der Respekt völlig.

Eine Trennung im Guten ist vielleicht die schönste Lösung. Aber sie funktioniert nur dann, wenn beide Partner zu der Überzeugung gekommen sind, dass die Weiterführung der Partnerschaft nicht sinnvoll ist. Das muss nicht unbedingt heißen, dass keine Gefühle mehr vorhanden sind. Aber es kann manchmal im Leben richtig sein, eine Entscheidung mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch zu fällen.

Wenn ein Partner sich trennen will, kann es sinnvoll sein, um die Beziehung zu kämpfen. Es ist jedoch ein schmaler Grat zwischen Kampf und Selbstaufgabe. Liebende Menschen können fürchterliche Demütigungen hinnehmen. Der Respekt vor der eigenen Person sollte es aber gebieten, nicht alles zu akzeptieren. Zudem ist die Chance sehr gering, dass ein trennungswilliger Mensch seine Entscheidung ändert. Ganz sicher wird diese Chance nicht erhöht durch ein devotes Verhalten.

Patentrezepte für das Ende einer Beziehung gibt es nicht. Aber es kann manchmal helfen, wenn beide Partner sich daran erinnern, dass sie sich einmal geliebt haben. Auch wenn das vielleicht nicht mehr der Fall ist, dann sollte doch die Erinnerung an bessere Zeiten für den nötigen Respekt sorgen.

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