Gesellschaftlich sind Singles keine seltenen Exoten mehr. Trotz dieser Tatsache erlebt ein Single besonders mit zunehmendem Lebensalter die mitleidigen Blicke auf Familienfeiern und die zwar höflichen, aber manchmal sehr direkten Fragen nach seinem Beziehungsstatus. Auch ohne ein Übermaß an Sensibilität ist hinter den gönnerhaften Bemerkungen über die Freiheit zu spüren, dass zugleich eine gewisse Genugtuung empfunden wird, selbst in einer festen Beziehung zu leben. Wer nicht gerade zu den überzeugten Singles gehört, denen diese kleinen Spitzen nichts ausmachen, der meidet solche besonderen Zusammenkünfte schließlich. Übrig bleibt die Frage, warum es so schwer ist, einen dauerhaften Partner zu finden.
Mangelnde Gelegenheit
Einer der Gründe besteht sicherlich darin, dass die passenden Gelegenheiten fehlen. Dies hängt viel mit dem eigenen Lebensstil zusammen. Wer eher zurückgezogen seiner Wege geht, findet nur selten und mit viel Glück auch einen anderen Menschen für eine Beziehung. Wenn die gesellschaftlichen Kontakte sich auf Arbeitskollegen und den Postboten beschränken, wird es naturgemäß schwierig, eine Beziehung aufzubauen. Der Personenkreis ist stark beschränkt und verändert sich kaum. Hinzu kommt, dass sich nach und nach eine Routine aufbaut, die kaum noch Raum für neue Begegnungen lässt. Das Leben wird wohlgeordnet, langweilig und außerdem sehr isoliert.
Gelegenheiten schaffen
Der erste Schritt aus der entstandenen Isolation besteht sicherlich darin, sie erst einmal zu erkennen. Routine hat die Angewohnheit, sehr unauffällig zu sein. Es ist also wichtig, das eigene Leben und den Alltag ganz unsentimental zu betrachten. Finden sich Anzeichen dafür, dass der Tagesablauf so festgefahren ist, dass am ersten Tag des Monats bereits klar ist, wie die Zeit bis zum Monatsletzten verlaufen wird, ist Zeit für Veränderung. Leicht ist es nicht, sich zu einem solchen Schritt zu überwinden. Niemand verlässt gern die vertrauten Pfade. Am sinnvollsten sind deswegen zunächst kleine Neuerungen. Es schadet keinem Dauersingle, seine Einkäufe in anderen Geschäften als den bisher üblichen zu erledigen. Zumindest begegnet er dort neuen Menschen, auch wenn dieses Zusammentreffen zunächst eher flüchtig ist. Noch hilfreicher ist ein Hobby, das Menschen zusammenführt. Ein Blick in das Angebot der erreichbaren Vereine macht vielleicht Lust darauf, sich an einer neuen Sportart zu versuchen. Menschen mit gemeinsamen Interessen finden leichter zueinander.
Das perfekte Puzzle
Die Gründe, aus denen ein Single eine sich entwickelnde Beziehung schon im Keim erstickt, sind manchmal fast schon bizarr. Das kann die Art sein, wie der andere sich die Nase juckt oder wie diese Nase geformt ist. Vielleicht liegt es auch am Kleidungsstil, oder an der Art zu sprechen. Diese Kleinigkeiten nehmen eine Bedeutung an, die für einen objektiven Betrachter überhaupt nicht mehr nachvollziehbar ist. Je länger das Singledasein dauert, desto genauer wird oft die Vorstellung, wie der geeignete Partner auszusehen hat. Dieses Bild setzt sich zumeist auf vielen kleinen Details zusammen, die bei anderen Menschen jeweils einzeln vorkamen und dort gut gefielen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass alle diese gewünschten Eigenschaften sich in einer einzigen Person wiederfinden.
Toleranz und Kompromisse
Bescheidenheit ist gar nicht notwendig, um einen Partner zu finden, mit dem das Leben als Dauersingle ein Ende findet. Wichtig ist nur etwas Toleranz, Neugierde auf einen anderen Menschen und die Fähigkeit, auch Kompromisse einzugehen. Es gibt bei dieser Reise in das gemeinsame Leben sicherlich Ansprüche, die nicht unterschritten werden sollten. Nicht alles ist auf Dauer erträglich. Dennoch besteht eine Beziehung immer darin, einen anderen Menschen zu verstehen, ihn zu respektieren und dies auch selbst einfordern zu können. Sobald bei einer neuen Begegnung die Hinweise auf Dinge auftauchen, die wieder so überhaupt nicht dem eigenen Anforderungsprofil an den eigenen Partner entsprechen, ist Zeit für einen gedanklichen Kassensturz. Sind diese Eigenarten tatsächlich so entscheidend, dass sie die anderen positiven Eigenschaften überlagern, ist sicherlich eine Beziehung nicht sehr Erfolg versprechend. Handelt es sich dagegen um Eigenschaften, die mit etwas Toleranz und Kompromissbereitschaft in die Beziehung eingearbeitet werden können, so hat die Partnerschaft ganz eindeutig eine Chance verdient. Es ist eine bekannte und nicht immer gern gehörte Tatsache, dass Partnerschaften gerade am Anfang für die Beteiligten sehr anstrengend sein können.
Schein und Sein
Das Internet ist die perfekte Gelegenheit, die Wirklichkeit zurechtzubiegen. Diese Erfahrung bleibt kaum einem Single erspart, der auf diesem Weg nach einem Partner sucht. Nichts eignet sich besser dazu, ein Fantasiegebilde aufzubauen und auch lange Zeit damit durchzukommen. Da werden Bilder eingestellt, die nicht einmal annähernd der Realität entsprechen. Eher schüchterne Menschen in ganz durchschnittlichen Jobs werden zu sportlichen Erfolgsmenschen, die schon die halbe Welt bereist haben und virtuell lässig mit dem Schlüssel des Sportwagens winken. Umgekehrt erfordert es einige Willensstärke, nicht selbst das Image ein wenig aufzubessern und sich anders darzustellen, als die Realität erlaubt. Entwickelt sich die Beziehung weiter, findet diese geschönte Selbstdarstellung auf beiden Seiten dann ein gnadenloses Ende.
Natürlich ehrlich
Ob nun virtuell oder in der analogen Welt – Ehrlichkeit hilft weiter. Dies muss nicht bedeuten, dass von Anfang an das gesamte Leben offengelegt wird. Viel wichtiger ist, die positiven Eigenschaften hervorzuheben und die eigenen, vielleicht nicht so traumhaften Details damit in den Hintergrund zu rücken. Wer sich damit beschäftigt, wie und was er eigentlich ist, der sucht auch nicht am falschen Ort nach dem richtigen Partner. Er findet Menschen, die gut zu ihm passen, selbst wenn sie nicht perfekt sind. Wer selbst zu seinen kleinen Besonderheiten oder auch einfach nur zu seiner Normalität steht, mindert den Druck auf andere. Sie müssen dann nicht besonders großartig auftreten, um Eindruck zu machen. Eine Begegnung wird damit deutlich stressfreier. Aus dem Wunsch heraus, weiter Kontakt zu haben und interessant zu bleiben, entstehen auf keiner Seite unangenehme Notlügen.
Initiative und Gelassenheit
Ein allgemeines Rezept für den Weg aus dem Dasein als Dauersingle gibt es nicht, denn Menschen sind zum Glück alle verschieden. Möglich ist es aber, mit etwas Initiative die Zahl der möglichen Partner zu erhöhen. Danach ist es eine Frage der Umstände, ob sich aus den vielen Begegnungen auch eine Beziehung entwickelt. Gelassenheit in diesem Lebensabschnitt hilft aber weiter. Die positive Ausstrahlung steigt, wenn nicht ständig alle Energie dafür verbraucht wird, den Beziehungsstatus um jeden Preis zu ändern.
Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:
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Alexandra says
Hallo,
zu diesem Artikel muss ich mich einmal äußern.
Und ob es jetzt einer glaubt oder nicht, meine Story ist so, wie ich sie jetzt schildern werde.
Ich bin 51, bald 52 , und im Grunde seit 49 !!! Jahren Single. Ja, ihr lest richtig.
Ich habe aufgrund der vielen Scheidungen meiner Eltern,
mein Vater hat es dreimal probiert und meine Mutter zweimal, inkl. diverser Beziehungen daneben und dazwischen, schon als junges Mädel beschlossen, nie zu heiraten geschweige denn Kinder zu bekommen.
Ich war 28, da habe ich es mal für gute zwei Jahre probiert und festgestellt, so eine Beziehungskiste ist absolut unvorstellbar für mich. Also habe ich mich wieder getrennt. Seit dem Tag sind wir die besten Freunde und können sogar miteinander reden, was vorher nicht möglich war.
Sex hat mich im ganzen Leben noch nie interessiert. Das ist für mich ( und ich betone, nur für mich, andere sehen das anders) die unwichtigste Sache der Welt.
Außerdem war ich nie so attraktiv, als das sich ein Mann für mich hätte interessieren können und ich habe auch mein bisheriges Leben nie danach gestrebt, zu gefallen.
Ich habe zwei Ausbildungen, ein abgeschlossenes Studium und verdiene gutes Geld. Meine Wohnung ist gemütlich , was will ich mehr.
Und ich bin ein ziemlich ungeselliger Mensch. Das schlimmste wäre für mich, wenn man mich zwingen würde, an einer Party oder ähnlichem teilnehmen zu müssen. Ganz grausam.
Mir geht es gut so wie es ist. Familie gibt es keine mehr und auch lediglich zwei gute Freunde. Mehr brauche ich nicht.
Für mich ideal.
Stephan says
Hut ab , da sieht man das Menschen verschieden sind !!!