Das Beste, was zwischen zwei verheirateten Menschen passieren kann ist natürlich, dass es gar nicht erst zu Problemen kommt. Wenn es sich jedoch im Laufe der Jahre dennoch nicht verhindern lässt, sollten sich beide Seiten im Interesse des Gemeinsamen dafür einsetzen, diese Eheprobleme zu lösen. Die Hochzeit ist keine Garantie für lebenslanges Glück und eine Partnerschaft bedarf grundsätzlich der Kooperation. Wenn die ersten Schmetterlinge ausgeflogen sind, stellt sich zwangsläufig eine gewisse Routine ein. Die Haare werden nicht mehr vor jedem Treffen gestyled und wenn mal das T-Shirt von gestern erneut angezogen wird, ist das nicht völlig normal? Ja, das ist es durchaus. Wenn jedoch diverse Lieblosigkeiten die Oberhand gewinnen, kann nicht nur das Interesse des Partners schwinden. Vielmehr könnte diese scheinbare Gleichgültigkeit sogar bis hin zur Demütigung empfunden werden. Wer irgendwann nur noch gänzlich ungepflegt und ohne jegliche Manieren agiert, es sei denn die Freunde sind zu Besuch, muss sich nicht wundern, wenn sich der Partner immer mehr abwendet.
Wie sich dieses Abwenden im Einzelfall gestaltet, hängt maßgeblich vom Charakter der Beteiligten ab. Der Eine neigt dazu, sich in sich zurück zu ziehen, ein anderer ist nur noch außer Haus. Mancher sucht Trost in seinem Freundeskreis, der andere legt sich einen einzelnen, ganz speziellen Freund, männlich oder weiblich, zu. In den seltensten Fällen kommt es sofort zur Trennung. Dieser gehen erfahrungsgemäß eine Vielzahl von gegenseitigen Verletzungen voraus. Wenn diese drohende Situation nicht im Keim erstickt wird, kommt es mitunter zu Gewohnheiten, die sich niemand mehr leicht abgewöhnt. Die nächste zur Beantwortung stehende Frage ist dann meist nur noch, ob ein Nebeneinander, statt des bisherigen Miteinanders, für beide Seiten erträglich ist, oder ob eine Trennung doch die bessere Alternative für beide Beteiligten sein könnte. Wenn dieser Gedanke bereits im Raum steht, ist es für einen weiteren gemeinsamen Weg meist schon zu spät. Was bleibt ist eine letzte Verletzung, und zwar auf Seiten desjenigen, der sich möglicherweise gerade noch in letzter Sekunde, zwar gern aber dennoch erfolglos, gegen eine Trennung entscheidet.
Wer Eheprobleme lösen möchte, kann dies ohne den Partner nicht tun. Mitunter müssten gewisse Abläufe von Grund auf modifiziert werden. Die Aufgaben werden möglicherweise anders verteilt und Verantwortlichkeiten neu geordnet. Eventuelle Störfaktoren, egal ob materieller oder menschlicher Natur, sollten tunlichst aus der Ehe entfernt werden. Das Wichtigste ist jedoch, die gegenseitige Achtung wieder zu erlangen. Und zwar bestenfalls, solange sie noch nicht gänzlich auf der sprichwörtlichen Stecke geblieben ist. Wer die Achtung vor seinem Partner komplett verloren hat, kann ihn auch nicht mehr lieben. Und eine Ehe, in der es weder Achtung noch Liebe gibt, ist ziemlich sicher zum Scheitern verurteilt. Es sei denn, dass die Partner durch so viele monetäre Verbindlichkeiten an einander gebunden und sich verpflichtet sind, so dass jeder diese Bindung auch weiterhin in Kauf nimmt. Doch ob das tatsächlich eine gute Basis für ein friedliches und vorzugsweise liebevolles Miteinander ist, sei dahingestellt. In diesem Fall darf wohl davon ausgegangen werden, dass sich beide Partner nur belügen.
Apropos belügen: Der sicherste Ehe- und Beziehungskiller ist das Lügen! Nicht genug damit, dass einer etwas getan hat, wovon er genau weiß, dass es falsch war, und es nun versucht, mit Lügen zu verschleiern. Nein, zu allem Übel wird durch die Lügerei auch noch die Intelligenz des Partners in Abrede gestellt. Denn wenn der Missetäter nicht davon ausgehen würde, dass der Partner zu dumm ist, seine Lügen zu durchschauen, würde er ihn ja gar nicht erst anlügen. Ein Fehler kann jedem jederzeit passieren. Wir sind eben doch alle nur Menschen. Doch nur wer aus seinen Fehlern nicht lernt und stattdessen gleich noch geplant weitere begeht, wie zum Beispiel lügen, ist wirklich ein dummer Mensch. Zum Partner zu gehen, zu gestehen und ihm damit die faire Chance zu geben, selbst zu entscheiden, ob er verzeihen kann und will, ist sicher die bessere Alternative. Natürlich erfordert das Mut; meist mehr als die Tat selbst. Dennoch fliegt selbst die perfideste Lüge irgendwann auf. Das Theater, was sich in dem Moment einstellt, kann jedoch nur wesentlich schlimmere Folgen haben, als es eine sofort gestandene Wahrheit jemals haben könnte. Etwas mehr Weitblick, wenn schon ein Fehler passiert ist, kann somit niemals schaden.
Gerade der fehlende Weitblick ist es auch oftmals, wenn zwei Menschen miteinander nicht mehr weiter wissen. Sie sind viel zu sehr in das Geschehen eingebunden, als dass sie selbst noch Lösungen erkennen und somit finden könnten. In diesem Fall kann ein Außenstehender wahre Wunderverbringen. Ein Therapeut kann beispielsweise die aktuellen Probleme auf einer sachlichen Ebene finden und zur Diskussion stellen. Den beiden Partnern wird das kaum möglich sein. Wie auch? Sie selbst sind emotional viel zu sehr eingebunden, möglicherweise erheblich verletzt, als dass ihnen eine sachliche Betrachtung der momentanen Situation noch möglich wäre. Je distanzierter jemand beide Menschen beobachtet, ihre Verhalten analysiert und Lösungen vorschlägt, desto eher können die Ehepartner aufeinander zu gehen, um gemeinsam ihren weiteren Lebensweg friedlich zu gestalten. Neutralität und Unabhängigkeit sind auf Seiten desjenigen, der beide Partner zueinander führt, zwingende Voraussetzung.
In einigen Fällen mag hier auch ein sehr guter Freund die Rolle des „Therapeuten“ übernehmen. Bedingung dafür ist jedoch, dass es sich um jemanden handelt, der zum einen beiden Partnern gegenüber absolut neutral agiert und zum anderen wirklich ein Freund ist. Ein wahrer Freund wird keinesfalls grundsätzlich stupide zustimmen und alles toll finden, was an Bemerkungen kommt. Im Gegenteil: Er wird notfalls die produktive Auseinandersetzung suchen oder herbeiführen, Köpfe zu recht rücken und mit Kritik nicht sparen. Letzte muss keinesfalls angreifend oder böse sein. Sie muss einfach nur den Kern treffen und beide Seiten zum nachdenken anregen. Ergo: Konstruktiv sein. Natürlich müssen im Gegenzug beide Partner bereit sein, sich der Kritik zu stellen, ohne sich gleich angegriffen zu fühlen. Insofern läuft ein Freund, der diese Rolle versucht zu übernehmen, natürlich Gefahr, letztendlich der Dumme zu sein, der als einziger Verlierer aus dem Konflikt heraus geht. Das kann üblicherweise nur verhindert werden, wenn die Neutralität ohne jeden Zweifel gewahrt bleibt. Und vor allem, wenn das Motiv des Freundes in aller erster Linie ist, das Paar zu einen und mit ihnen gemeinsam die bestehenden Eheprobleme zu lösen.
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