Expartner vergessen / loslassen

Nach nichts sehnt sich der Mensch mehr, als nach der Liebe und nichts schmerzt ihn so sehr, wenn diese Liebe sich verändert oder ganz erlischt. Zumeist leidet der Partner am meisten, der verlassen wurde und wird von seinem Liebeskummer dann auch völlig überwältigt, während derjenige, der sich getrennt hat, genügend Zeit und Gelegenheit hatte, sich mit dem Schritt auseinanderzusetzen.

Der Liebeskummer wird darum so stark empfunden, weil man zuvor an „ewige Liebe“, an ein Zusammensein bis ins hohe Alter glaubte. Wer frisch verliebt ist, geht selten davon aus, dass diese Liebe jemals wieder enden könnte. Wenn sie es dann doch tut, vermischen sich die unerfüllte Sehnsucht, das Gefühl, gescheitert zu sein, und der Schmerz über den Bruch an sich. Hier sollen nun einige Tipps und Möglichkeiten zusammengefasst werden, wie die Trennung zu verkraften ist, was passiert und welche Schritte dafür nötig sind, seinen Expartner zu vergessen und endlich loszulassen, um so wieder für eine neue Liebe bereit zu sein.

Das Überwinden der Trennung ist ein Prozess aus mehreren Phasen und Bewältigungsstufen. Trennungen erfolgen aus den unterschiedlichsten Gründen. Gerade die Liebe verursacht die größten Wunden. Menschen trennen sich, weil sie sich auseinander gelebt haben, sich neu verlieben, fremdgegangen sind, Differenzen spüren, die sich nicht lösen lassen. Es gibt auch Menschen, die sich trennen, obwohl sie immer noch Gefühle empfinden, diese sie aber zu sehr verwirren oder zu einer Last geworden sind, die sie nicht mehr tragen können oder möchten. Einige wenige trennen sich sogar, weil sie den Schmerz suchen oder verursachen wollen, ummanteln ihre Leidenschaften mit viel Tragik.

Gerade das Wort „Liebe“ wird in der heutigen Zeit vielseitig und ganz unterschiedlich definiert, warum auch etliche Beziehungen scheitern, weil die Auffassung von dem, was Liebe für den jeweiligen Menschen ist, häufig weit auseinander geht. Natürlich wünschen sich die meisten, geliebt zu werden, die Literatur zeigt etliche Gesichter der Liebe, spricht von Romantik und Glück und rät auch dazu, dass derjenige, der liebt, mehr gewinnt, als der, der nur geliebt wird. Wer Liebe gibt, fühlt sich allerdings auch stärker getroffen, wenn die Liebe zerbricht. Erst im Nachhinein erkennt man, dass das Gefühl, geliebt zu haben oder Liebe geben zu können, auch selbstbefreiend ist und ein Erlebnis, das sich nicht vergleichen lässt. Ist die Beziehung vorbei und der Schmerz darüber groß, wird einen das jedoch erst einmal kaum interessieren.

Eine Trennung stößt den Menschen in einen völlig neuen, zumeist leeren Zustand. Ein Loch der Traurigkeit und Einsamkeit tut sich auf. Mit dem Verschwinden des geliebten Menschen verändert sich jeder Schritt, all das, was man tut, was man ist und natürlich auch jede Gewohnheit. Zunächst kann man sich eine Zukunft ohne den Partner nicht vorstellen, erst nach und nach werden all die verschiedenen, neuen Türen sichtbar, die man durchschreiten kann, um wieder glücklich zu sein.

Und genauso vielseitig die Gründe für die Trennungen sind, sind auch die Reaktionen darauf. Manche verspüren sogar den Wunsch, nicht mehr weiterleben zu wollen, die meisten aber leiden einfach und glauben, nie wieder glücklich werden zu können. Diese Reaktion ist verständlich, denn der Verlust des Partners hinterlässt eine Lücke, die nicht gleich wieder zu füllen ist. Man wird in diesem Moment völlig auf sich selbst zurückgeworfen und glaubt dabei, in den eigenen Abgrund zu stürzen.

Viele wollen die Trennung auch erst einmal nicht wahrhaben, leben in der Hoffnung, dass sich schon alles wieder einrenken wird. Andere verstehen, dass es kein Zurück mehr gibt und verfallen in tiefe Depressionen und Selbstzweifel, machen sich Vorwürfe oder hinterfragen immer wieder, was sie falsch gemacht haben, verlieren dabei ihre Selbstachtung oder werden allgemein unsicher.

Aus diesem Loch muss man sich selbst befreien, muss sich im Grunde wie Münchhausen am eigenen Schopfe packen und selbstständig wieder hinausziehen. Aber alles braucht seine Zeit. Man darf nicht erwarten, dass der Schmerz einfach in wenigen Tagen vorbeigeht, oder eine Trennung keine Spuren hinterlässt. Die Dauer dieser Liebeskummerphase ist bei jedem Menschen verschieden, hängt auch von den Umständen ab. Zunächst sollte man aber grundsätzlich den Schritt wagen, die Trennung bekannt zu geben. Viele versuchen, das Ganze zu verschweigen, nähren aber damit eine gefährliche Hoffnung, dass alles wieder gut wird und werden dabei ständig auf ihren Kummer und ihr momentanes Alleinsein zurückgeworfen. Hat man die Trennung aber mitgeteilt, ist der erste Schritt getan. Man hat selbst akzeptiert, dass es so ist und vergräbt sich nicht in der Wunschvorstellung, dass der Partner wieder zurückkommt. Gleichzeitig ist man bereit, das Leben alleine zu meistern.

Natürlich gibt es Möglichkeiten, sich auch durch Freunde und lange Gespräche oder sogar therapeutisch helfen zu lassen, falls der Schmerz zu groß ist, aber die meisten schaffen es ohne fremde Hilfe, wieder neuen Lebensmut zu fassen und dann auch neue Menschen kennen zu lernen. Und das ist auch wichtig. Gespräche und Ablenkungen können tröstend sein, aber das eigentliche Ereignis wird dabei auch häufig verdrängt oder zurückgeschoben. Es ist aber erforderlich, all das Geschehene langsam zu verarbeiten, um sich neu orientieren zu können.

Ein kleiner Rückzug ist also erst einmal durchaus normal und auch notwendig, damit man sich mit der Situation auseinandersetzen, den Schmerz durchleben und den ehemaligen Partner dadurch loslassen kann. Dafür darf sich ruhig eine ganze Stunde am Tag Zeit genommen werden, sich bewusst mit dem Expartner zu befassen, alles zu rekapitulieren. Gleichzeitig muss sich dabei immer wieder vor Augen geführt werden, dass alles seine Zeit braucht. Man kann also nicht erwarten, dass sich der Kummer einfach ausschalten oder betäuben lässt.

Am besten bricht man den Kontakt zum Expartner erst einmal ganz und gar ab, da die ständige Begegnung oder Konfrontation immer wieder neue Wunden öffnet, Sehnsucht oder Hoffnung weckt, an alte Gewohnheiten erinnert. Auch speist man damit das Verlangen, dem anderen immer wieder neue Vorwürfe machen zu wollen, sowohl für das Verlassen, den Verlust der Liebe als auch für all die neuen Schritte, die der Expartner nun geht. Dabei wird das Gefühl zu ihm ambivalent, trotzdem ständig neu belebt und trägt dann auch nicht dazu bei, den anderen loslassen zu können und sich neuen Wegen und Gefühlen zu öffnen.

Es gibt auch Menschen, die sich zwar trennen, die aber auf die Freundschaft nicht verzichten wollen, da man vielleicht geistig gut miteinander harmonierte. Diese Expartner können für das weitere Leben dann noch eine Rolle spielen, jedoch muss man zu ihnen erst einmal genügend Abstand gewinnen, bis die Gefühle abgekühlt sind. Die Wunde der Trennung erleichtert und fördert zumeist die Reaktion, dass man den Menschen erst einmal nicht mehr sehen will. Jedoch muss die Wut, mit der auch Hassgefühle und Rachegedanken aufkommen können, unbedingt überwunden werden, da sie dazu führt, immer wieder mit der alten Liebe konfrontiert zu werden, was man ja eigentlich nicht mehr möchte.

Wichtig ist, sich zu beschäftigen, seine Gefühle auszudrücken. Ob nun die erste Wut oder die Traurigkeit, die Sehnsüchte oder Wünsche, alles muss irgendwie hinausgelassen werden. Das ist durch Musik, Malerei, Schreiberei und Gespräche möglich. Vielen hilft es, ein Tagebuch zu führen. Auch körperliche Betätigung befreit, wie Joggen, Radfahren, Schwimmen. So löst man die allzu schweren Gedanken langsam auf.

Der Buddhist rät dazu, den Geist ruhen zu lassen und jeden einströmenden Gedanken zwar zu betrachten, aber nicht festzuhalten, sondern ihn einfach wieder ziehen zu lassen. Wer sich an jeden Gedanken klammert, wird immer wieder auf seinen Schmerz zurückgeworfen und hält unnötig lange daran fest. Hier besteht immer die Gefahr, sich im eigenen Leid suhlen zu wollen. Hat man die Trennung akzeptiert und verarbeitet, den Kummer durchlebt, dann muss man diesen auch wieder loslassen. Viel eher kann man sich an die positiven Erlebnisse erinnern und für diese dankbar sein. So erlischt die Wut, der Hass und wird durch innere Ruhe ersetzt.

Ist auch diese Phase überstanden, man wieder bereit, der Welt zu begegnen, lohnt sich eine Veränderung. Man kann die Wohnung neu gestalten, die Sachen des Expartners in einen Karton packen, zurückgeben oder ganz und gar wegschmeißen, mit Freunden ausgehen, vielleicht sogar neue Unterhaltungslokalitäten kennen lernen, in denen der Expartner nicht verkehrt oder sich neue Bekanntschaften schließen lassen. Hier beherzt auf Menschen zuzugehen, ist ein guter Schritt voran. Da man sowieso einiges durchlebt hat, kann es nur besser werden. Der Schritt wird leichter und die Begegnungen folgen dann ganz von alleine.

Man kann sich dazu auch selbst verändern, um die neue Lebensphase zu unterstreichen. Eine neue Frisur, vielleicht sogar eine ganz neue Haarfarbe verändern nicht nur das Aussehen, sondern geben auch ein gutes Gefühl und stärken das Selbstbewusstsein, zeigen den Wunsch, neu beginnen zu wollen, sich selbst ganz neu zu präsentieren. Schon stellt sich ein neues Empfinden von Freiheit und Offenheit ein, und die nächste neue Liebe wartet vielleicht schon an der nächsten Straßenecke.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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Comments

  1. Juliette says

    Meinen Ex-Partner konnte ich nur sehr schnell vergessen oder gehen lassen. Ich habe erst einmal überhaupt nichts begriffen, was vor sich geht und wie ich weiter leben soll, ganz alleine. Meine Schwester kaufte mir eine Hypnose CD, damit ich mein Leben wieder auf mich fixiere und weiterlebe, sie meinte, dass bestimmt noch andere kommen werden und ich sollte das Loslassen so langsam mal lernen. Ich glaube die ist von d. Eisfeld, im Großen und Ganzen ganz gut, konnte entspannen, relaxen und mich aber auch mit dem Thema auseinandersetzten und habe jetzt andere Prinzipien, wie mich selbst.

  2. Anonymous says

    ein verdammt guter Rat den sich jeder mensch zu herzen nehmen sollte jeder mensch wird lieben und auch wieder schmerz durch diese liebe erfahren und am Boden sein durch diese Seite wird man wieder Hoffnung schöpfen

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