Fernbeziehung retten – aber wie?

Eine Fernbeziehung gehört vielleicht zu den kompliziertesten Varianten einer Paarbeziehung. Die Partner teilen den Alltag nur begrenzt miteinander. Dafür sind an die Zeiten des Zusammenseins oft sehr hohe Erwartungen geknüpft. Da sich die Partner oft lange Zeit nicht sehen, ist außerdem viel Vertrauen nötig, um eine gesunde Beziehung zu führen. Welche Probleme in einer Fernbeziehung auftauchen können und wie man die Beziehung trotzdem retten kann, haben wir hier zusammengestellt.

Problem 1: Eifersucht und fehlendes Vertrauen

Das ist das Problem:

Eifersucht ist in vielen Beziehungen ein Problem. Manchmal rührt sie aus früheren Verletzungen her, manchmal aus unterschiedlichen Bedürfnissen, manchmal aus einem konkreten Verdacht oder aus Gerüchten. In einer Fernbeziehung ist Eifersucht noch problematischer, weil die Partner sich ja regelmäßig längere Zeit nicht sehen. Theoretisch könnte der Partner in dieser Zeit also fremdgehen und der Seitensprung könnte lange Zeit unbemerkt bleiben.

So ist die Fernbeziehung trotzdem zu retten:

Eine Fernbeziehung funktioniert nur mit tiefem Vertrauen in den Partner. Es muss die Gewissheit entstehen: „Ja, mein Freund/meine Freundin könnte fremdgehen, wenn er/sie wollte. Aber ich kann mich darauf verlassen, dass er/sie es nicht tun wird.“ Um dieses Vertrauen (wieder) aufzubauen, sind folgende Dinge wichtig:

– Heimliche Kontrolle ist ein No-Go! Wer im Handy oder im Computer des Partners stöbert, die Jackentaschen kontrolliert oder sogar überlegt, einen Privatdetektiv zu engagieren, verletzt die Privatsphäre und das Vertrauen des anderen zutiefst. Vertrauen bedeutet, auf Kontrollen prinzipiell zu verzichten.

– Umgekehrt ist Offenheit in der Partnerschaft wichtig. Wer ein Treffen mit einer alten Schulfreundin verheimlicht, muss sich nicht wundern, wenn die Partnerin misstrauisch wird. Nur wer sich darauf verlassen kann, dass der Partner offen und ehrlich ist, kann Vertrauen aufbauen. (Natürlich darf trotzdem jeder seine kleinen Geheimnisse haben. Aber sie sollten nicht gerade die Themen berühren, bei denen sowieso ein Problem mit Eifersucht besteht.)

– Beim Aufbauen von Vertrauen ist vor allem Geduld gefragt. Es werden viele Gespräche notwendig sein und man wird dem Partner immer wieder Dinge nachsehen müssen. Wenn aber beide achtsam miteinander umgehen und sich bemühen, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, ist auch die Eifersucht in einer Fernbeziehung ein lösbares Problem.

Problem 2: Streit in den Phasen des Zusammenseins

Das ist das Problem:

Wenn Partner sich nur selten sehen, haben sie von den Phasen des Zusammenseins oft völlig überzogene Vorstellungen. Sie freuen sich so sehr aufeinander, dass sie sich die gemeinsame Zeit in den buntesten Farben ausmalen. In der Realität erfüllen sich diese Erwartungen oft nicht. Die Enttäuschung kann dann schnell zu Streit führen. Umgekehrt möchte das Paar sich vielleicht die Zeit des Zusammenseins nicht mit Problemen belasten. Dadurch werden Schwierigkeiten lange unter den Teppich gekehrt, bis sie sich irgendwann Bahn brechen.

So ist die Fernbeziehung trotzdem zu retten:

Jeder der beiden Partner sollte sich Gedanken darüber machen, welche Erwartungen er oder sie an die Zeit des Zusammenseins hat. Ist Zeit für Gespräche besonders wichtig? Oder ausgiebiges Kuscheln? Gemeinsame Unternehmungen? Die Dinge, die für beide am wichtigsten sind, sollten hohe Priorität haben. Das heißt: Beide geben sich große Mühe, dass diese Dinge stattfinden können. Für alles andere gilt: Es ist schön, wenn es klappt, aber es ist auch in Ordnung, wenn es nicht klappt. Um zu diesem Punkt zu kommen, sind möglicherweise viele Gespräche nötig. Hilfreich kann außerdem folgende Regel sein: Ernsthafte Schwierigkeiten werden so bald wie möglich angesprochen, auch wenn dann vielleicht ein Treffen nicht so unbeschwert verläuft. So verhindert man, dass Probleme sich aufstauen.

Problem 3: Andere soziale Kontakte leiden

Das ist das Problem:

Viele Paare leben in der ersten Zeit „von Luft und Liebe“. Das heißt, sie sind sich selbst genug und wollen möglichst viel Zeit zu zweit verbringen. In einer normalen Beziehung pendeln sich die Bedürfnisse nach einer Weile wieder ein. Man verbringt dann eine gewisse Zeit zu zweit, trifft sich aber trotzdem mit Freunden und Familie. In einer Fernbeziehung kann das anders aussehen: Wenn sich die Partner nur am Wochenende oder sogar noch seltener sehen, wollen sie diese Zeit oft in Zweisamkeit genießen. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, solange andere soziale Kontakte, die beide betreffen, noch bestehen bleiben. Ist nur noch der Partner Mittelpunkt des Lebens, gibt es Probleme: Alle sozialen Bedürfnisse konzentrieren sich nur auf eine Person, die diese Ansprüche oft nicht erfüllen kann. Und in der Zeit, in der der Partner nicht da ist, macht sich Einsamkeit breit.

So ist die Fernbeziehung trotzdem zu retten:

Auch wenn ein Paar von seiner knappen gemeinsamen Zeit am liebsten gar nichts „abgeben“ würde: Es ist sehr wichtig, hin und wieder auch gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und Familie zu planen. Wenn ein Partner das Bedürfnis nach anderen Kontakten äußert, ist das kein Signal dafür, dass die Paarzeit ihm nicht gefällt oder nicht genug ist! Es ist ein gesundes Bedürfnis, dem beide nachgeben sollten, um sich auch als Paar wieder neu zu begegnen.

Ein Zusatztipp:

Die technischen Möglichkeiten, um miteinander in Kontakt zu bleiben, sind heute fast unbegrenzt. Das macht Fernbeziehungen ein bisschen leichter. Regelmäßiger Kontakt in den Zeiten der Trennung ist sehr wichtig, um wenigstens zum Teil den Alltag miteinander teilen zu können. Und Fernbeziehungen haben ja auch große Vorteile: In keiner anderen Beziehung bleibt zum Beispiel die erste Verliebtheit so lange bestehen wie in einer Fernbeziehung!

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