Verstohlen wischt sich Astrid die feinen Schweißperlen von der Stirn. Es ist heiß, und es kostet sie einfach mörderische Energie, auf ihren neuen High-Heels das Gleichgewicht zu halten. Sie bemüht sich, die schmerzenden Füße nonchalant zu ignorieren. Penetrant grinst sie in die Gesichter der Leute, die es sich an den Tischen vor dem Lokal bequem gemacht haben und das flanierende Volk beäugen. Leicht wankend erreicht sie den letzten freien Tisch. Als sie sich den Stuhl zurecht zieht, hält sie einen Moment inne. Wie soll sie sich mit dem engen und ziemlich kurzen Rock nur elegant hinsetzen? Egal. Der Fußschmerz ist stärker. Vorsichtig lässt sie sich auf den Stuhl sinken und verschränkt umständlich ihre Beine. Schnell zieht sie die Zeitung aus der Tasche. Sie ist das Erkennungsmerkmal; ein überregionales Blatt, das hier sonst keiner lesen wird. Jetzt bloß nicht umsehen. Sie vertieft sich in die Zeitung, in dem sicheren Gefühl, dass alle in ihrer Umgebung sie anstarren. Ihr Blinddate hat noch nicht mal begonnen und schon ist es der reinste Horrortrip.
Als Holger aus der Bahn steigt, spürt er ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Er fährt sich durch die Haare. Lieber würde er jetzt mit seinen Kumpels Fußball gucken und dabei ein Bierchen zischen. Doch das muss heute leider ausfallen. Blöde Idee, findet Holger jetzt und zupft an seiner Krawatte herum. Er fühlt sich verkleidet in Sakko, Hemd und Schlips.
Er fährt sich mit der Hand über das Kinn. Wo vor einer Stunde noch der Dreitagebart spross, brennt ihm jetzt das Gesicht vom After Shave. Was Mann nicht alles tut für ein kultiviertes Image! Ein Blick auf die Uhr sagt ihm, dass er spät dran ist. Er hat am Bahnhof erst noch diese spezielle Zeitung Kaufen müssen; die bekommt man hier nicht an jedem Kiosk. Holger klemmt sich das überregionale Blatt unter den Arm. Bei soviel Aufwand darf er jetzt nicht noch zu spät kommen. Nicht beim allerersten persönlichen Treffen!
Date-Desaster dank Handbuch-Tipps?
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass sich hier gerade ein Date-Desaster anbahnt. Und das, obwohl sich zwei Menschen sichtlich darum bemühen, alles richtig zu machen. Doch Tipps und Tricks aus Handbuch und Ratgeber reichen einfach nicht aus. Inzwischen sind wir zwar fast alle Kommunikationsexperten – in der virtuellen Welt. Doch was tun, wenn es ernst wird? Wie präsentiere ich mich, wenn ich nicht ein ausgesuchtes Foto, einen Nickname und mein so genanntes persönliches Profil als Schutzschild vor mir her trage?
Holger hat Astrid inzwischen hinter ihrem Erkennungszeichen, der überregionalen Zeitung, gefunden. Etwas verlegen bemüht er sich um formvollendete Manieren. Minutenlang kann er nicht einmal feststellen, ob sie ihm gefällt oder nicht. Viel zu sehr ist er mit sich und seinem Verhalten beschäftigt. Astrid wiederum mustert ihn zwar neugierig, weiß aber nicht recht, was sie von ihm halten soll. Holger ist ein Typ, der ihr im realen Leben nie aufgefallen wäre. Trotzdem möchte sie sich natürlich für ihn gut in Szene setzen. Sie weiß zwar wirklich nicht, ob sie Interesse für ihn entwickeln könnte, aber als Verehrer muss er unbedingt anbeißen – das ist Ehrensache!
Was ist ein guter Flirt?
Und während Astrid und Holger brav die Themenpalette für das erste Date abarbeiten – Kochkultur, Buch, Film und ein bisschen Sport -, weiß jeder Beobachter sogleich, dass aus diesen beiden nichts werden wird. Sie machen alles richtig und doch alles falsch. Denn sie sind nicht echt. Authentizität – so lautet das Zauberwort. Höflichkeit und gute Manieren sind sicher wichtige Aspekte im Umgang mit anderen Menschen. Aber alleine der gute alte Knigge kann uns nicht helfen, einen adäquaten Partner zu finden. Nur weil wir nicht fremdeln und ein paar wohldosierte Floskeln austauschen, sind wir noch lange nicht am Flirten. Doch was ist das eigentlich, ein Flirt?
Flirten funktioniert nur subtil. Es ist eine kompakte und kommunikationsintensive Kontaktaufnahme im richtigen Moment. Meist flirten wir sehr spontan, oft unbewusst. Ein besonderes Kennzeichen des Flirtens ist, dass wir erst hinterher bemerken, dass wir geflirtet haben. Es ist also ein höchst individuelles Kommunikationsunterfangen mit spielerischem Reiz am ungewissen Ausgang. Und es hat nichts zutun mit blödem Sprücheklopfen männlicher selbst ernannter „Womanizer“ („Ich habe meine Telefonnummer vergessen, kannst du mir mal deine geben?“), oder spektakulären Balz-Outfits der Damenwelt.
Mit anderen Worten: Flirten will gelernt sein – oder zumindest geübt. Besonders Männer suchen sich inzwischen Hilfe, denn sie sind oft erstaunlich schüchtern, kraft ihres Geschlechts jedoch einem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt. Flirtschulen, Flirtseminare und Flirttraining erfreuen sich daher zunehmender Beliebtheit. Und sie liefern mehr als nur Tipps für ein rituell einwandfreies Balzverhalten. Sie bieten Hilfestellung für den direkten Kontakt mit Menschen. Kommunikation, Motivation, Umgangsformen und sicheres Auftreten stehen bei solchen Seminaren im Vordergrund. In spielerischen Übungen trainiert man Mimik und Gestik und entwickelt eine authentische Körpersprache. Neben den Seminargruppen gibt es auch Einzelcoachings. Allerdings bevorzugen die meisten Flirtwilligen Gruppenangebote. Zum Einen, weil es Spaß macht, Fehler nicht alleine zu machen und auch aus den Fehlern der anderen zu lernen. Zum Anderen hat es auch schon in so manchem Flirttraining heftig gefunkt.
Astrid und Holger jedenfalls haben sich nach drei zähen Stunden voneinander verabschiedet. Auch zwei Gläser Wein haben den armen Holger für die anspruchsvolle Astrid nicht interessanter gemacht. Und Holger fand Astrids High-Heels eher angsteinflößend, ihr Gesicht zu stark geschminkt. Ihre Telefonnummer hat er nur aus Höflichkeit notiert. Er will sich jetzt nicht mehr auf Singlebörse und Ratgeber verlassen, sondern ein Flirttraining besuchen.
Flirtschulbesuche lohnen sich
Flirtseminare ermöglichen Training und Selbsterfahrung. So ist die Schüchternheit in den Griff zu bekommen und vielleicht sogar zu überwinden. Flirtschulen produzieren keine Kontakt-Roboter und liefern keine Patentrezepte. Wer sich selbst nicht ertragen kann oder sich immer wieder die grundfalschen Gesprächspartner aussucht, kann in einem Flirttraining den Schubs in die richtige Richtung bekommen. Aus Weicheiern werden hier keine Platzhirsche, und aus Landeiern keine Vamps. Wem es allerdings gelingt, Ängste und Blockaden wirklich zu überwinden, der wird vom dem Besuch einer seriösen Flirtschule profitieren. Und wenn auch an der nächsten Ecke nicht gleich der Partner fürs Leben lauert. Flirten macht gute Laune, und anhaltendes Lächeln ist ein alltäglicher Flirt mit der Umwelt.
Bei der Suche nach der richtigen Flirtschule sollten Sie sich die Trainer genau anschauen. Leider gibt es in diesem Bereich viele Firmen, die es mehr auf die Teilnehmergebühren abgesehen haben, als auf ein umfangreiches Coaching. Durch Bewertungen im Internet, oder durch ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen kann man sich schnell ein Bild über die Seriosität machen und dann entscheiden, welche Flirtschule die beste ist.
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