Wohin die Liebe fällt, lässt sich nicht logisch begründen. Der wilde Punk verliebt sich in die schöne Ballerina, der Geschäftsführer in die Langzeitarbeitslose, die erfolgreiche PR-Fachfrau in den Paparazzo. All das ist bereits vorgekommen und passiert auch am laufenden Band wieder – aber solche Paare bestehen meistens nicht lange. Sie haben keine gemeinsamen Interessen, keine gemeinsamen Ziele, jeder lebt ein ganz eigenes Leben und das kann auf Dauer nicht gutgehen. Ungleiches zieht Ungleiches bekanntermaßen an, doch wenn die beiden Ungleichen nicht wenigstens auf einer Ebene zueinander finden, dann sind sie miteinander nicht gut beraten und werden sich langfristig trennen, wenn sie an diesem Problem nicht schnellstmöglich arbeiten.
Gleich und gleich gesellt sich gern?
Wichtig in einer Beziehung ist, dass man hinsichtlich der wichtigsten Punkte miteinander harmoniert, sich versteht und ähnliche Lebensziele hat. Will einer beispielsweise bald nach Australien auswandern, der andere fühlt sich aber mit der Heimat tief verbunden und verwurzelt, dann hat die Beziehung langfristig sehr wenig Sinn. Das bedeutet aber nicht, dass sich jedes Interesse der Frau mit denen des Mannes decken muss – und anders herum. Wichtig ist eher das gesunde Gleichgewicht aus Freiraum und gemeinsamen Aktivitäten, denn dann kann eine Beziehung funktionieren und die beiden Partner haben eine gemeinsame Basis, bieten sich aber auch gegenseitig den Freiraum, sich als individuelle Menschen weiter zu entwickeln.
Was ist Interesse, was ist Ziel?
Zwischen Interessen und Zielen gibt es einscheidende Unterschiede. Ein Interesse ist genau das, was der Name sagt – es kann ein Hobby sein, es kann sich dabei aber auch nur um ein Thema, eine Beschäftigung oder eine Meinung sein, für die man sich begeistern kann. Interessen kommen und gehen, wir gönnen sie uns als Zeitvertreib oder auch zur Entfaltung unserer eigenen Persönlichkeit, zur Selbstverwirklichung und zur Erfüllung unserer Bedürfnisse nach einem erfüllten Leben voller Aktivität. Ziele dagegen sind Richtungen, die das ganze Leben bestimmen. Ein Ziel kann sein, einen bestimmten Hochschulabschluss zu erreichen, in einem spezifischen Job zu arbeiten oder sich dahingehend zu spezialisieren, irgendwann auszuwandern, ein Haus zu bauen und Kinder zu bekommen oder auch das Gegenteil zu leben, ein Apartment in der Metropole anzumieten und kinderlos zu bleiben, mehr Geld für sich selber zu haben. Die Ziele müssen möglichst übereinstimmen oder es muss sich ein Kompromiss finden lassen, denn andernfalls ist das Paar zu ungleich und kann im alltäglichen Leben nicht miteinander harmonieren.
Keine Ziele, keine Basis
Leider ändern sich Ziele, und das kann jedem passieren. Vielleicht wollte der Mann am Anfang einer Beziehung unbedingt Kinder, aber dann wird es ernst und er macht in letzter Minute einen Rückzieher. Es kann auch sein, dass die Frau zu Beginn der Beziehung nicht heiraten wollte, sie wollte ihre Freiheit zumindest teilweise behalten, aber dann merkt sie, dass die biologische Uhr tickt, und sie wünscht sich doch einen Ring am Finger. Wenn die Ziele so weit auseinander divergieren, dass sich nicht einmal ein erträglicher Kompromiss findet, dann kann man fast damit rechnen, dass sich das Paar irgendwann trennt. Die Gefahr kann man allerdings vermeiden, indem man sich den Partner auch danach aussucht, wie wahrscheinlich es ist, dass sich die Ziele ändern. Bei einem jungen Menschen beispielsweise kann es durchaus noch sein, dass er in einem Jahr in die USA will und es ihn dann doch nach Asien verschlägt, was sein Partner aber keinesfalls mitmacht – und das kann auch in kleinerem Rahmen schon dazu führen, dass eine Trennung ins Haus steht. Menschen im eigenen Alter passen sich in der Regel eher den eigenen Zielen an und sie sind ähnlich; und gerade in sehr jungen Jahren sollte man Beziehungen noch nicht so wichtig nehmen und bis ans Lebensende gemeinsam planen. Das verhindert Enttäuschungen und die Erfahrung, dass der Partner plötzlich ein ganz anderes Ziel hat als noch vor einigen Monaten.
Keine gemeinsamen Interessen, keine gemeinsame Zeit
Viele Paare haben überhaupt kein gemeinsames Hobby. Sie gehen zwar beide gerne ins Kino, essen oder mit den Freunden weg, aber das macht noch keine Hobbys aus – und das ist auch gar nicht weiter schlimm. Als Paar muss man nicht alles zusammen machen und braucht vielleicht sogar die Zeit ohne den Partner, damit man sich wieder auf ihn freuen kann, wenn man dann nach Hause kommt. Wenn sich allerdings keine Aktivität findet, die beide gerne machen, dann haben sie schnell ein Problem. Und das ist auch dann der Fall, wenn das gemeinsame Interesse darin besteht, zur gleichen Zeit am Rechner zu sitzen und MMORPGs zu spielen. Es würde bereits ausreichen, zusammen zu kochen, gemeinsam spazieren zu gehen, sich um die Haustiere oder den Haushalt zu kümmern, einkaufen zu gehen, ab und zu mal zusammen Eis zu essen, einen DVD-Abend zu veranstalten… Ideen gibt es viele. Ab und zu kann man dann auch einmal etwas Besonderes und Ausgefallenes zusammen machen, beispielsweise für ein Wochenende wegfahren oder am Wochenende etwas mehr Zeit für eine Fahrradtour einplanen. Irgendetwas findet sich fast immer, was man miteinander machen kann und worauf beide zumindest etwas Lust haben. Wenn man bemerkt, dass man fast nichts mehr miteinander macht, sollte man sich rechtzeitig zusammensetzen und überlegen, wie man das ändern kann – vielleicht sogar, indem man zusammen ein Hobby beginnt.
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