Frisch verliebt, wer kennt das nicht? Dieses Gefühl der Schmetterlinge im Bauch! Am liebsten würden Frischverliebte sich nie wieder trennen. Nur der Partner zählt. Eine Minute der Trennung, das sind in den ersten Wochen einer jungen Liebe schon sechzig Sekunden zu viel. Menschen, die sich Hals über Kopf verliebt haben, reagieren manchmal liebenswert irrational. Mit der Zeit wird aus der leicht verrückten Verliebtheit dann eine gefestigte Liebe. Mit der Zeit rücken sich die Dinge zur Normalität zurecht.

Ein Paar, das sich aufrichtig liebt und einander vertraut, wird sich gegenseitig den nötigen Freiraum zugestehen. Wenn sie sich mit der besten Freundin zur Shoppingtour trifft, ist das für ihn in Ordnung. Wenn er ab und an mit seinem besten Kumpel zum Sport geht, gibt ihr das die nötige Muße, in Ruhe den spannenden Roman zu Ende zu lesen. Selbst wenn zwei Liebende einige Stunden pro Woche getrennten Freizeitaktivitäten nachgehen, tut das einer intakten Beziehung keinen Abbruch. Im Gegenteil, hinterher findet zumeist ein reger Austausch über das Erlebte statt.

Manchmal sieht es allerdings anders aus. Es gibt durchaus Beziehungen, in denen einer sich total eingeengt und ständig kontrolliert fühlt, weil der andere zuviel klammert. Eins ist sicher: Klammern schadet nicht nur jeder Beziehung, Klammern bedeutet irgendwann unweigerlich das Aus jeder Partnerschaft. Natürlich sollte in einer Beziehung die Freizeit in erster Linie gemeinschaftlichen Aktivitäten dienen. Doch keiner darf von einer Partnerschaft eine 24-stündige Rundumbetreuung erwarten. Irgendwann nervt es nur noch, wenn eine SMS die andere jagt und der Geklammerte selbst im Büro keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, weil stündlich das Telefon klingelt. Sicherlich ist ein „Ich liebe dich“ immer die schönste Liebeserklärung. Müssen diese Worte aber dafür herhalten, dass eine Klette einfach nur wissen möchte, was das Herzblatt gerade tut, grenzt das an Kontrollzwang und Egoismus.

Klammeraffen sind oftmals mit einem sehr geringen Selbstwertgefühl ausgestattet. Nicht selten steckt auch eine Verlustangst dahinter. So neigen Menschen, die schon einmal verlassen wurden häufig dazu, sich an einen neuen Partner allzu sehr zu klammern. Ihre Liebe grenzt an Belagerung. Dass der Andere einfach einmal etwas Ruhe und Zeit für sich selbst benötigt, kommt Menschen die klammern gar nicht erst in den Sinn.

Beide Partner sind vom Klammern gleichermaßen betroffen. Der klammernde Teil leidet unter der ständigen Angst, den anderen zu verlieren. Klammernde Menschen befinden sich in einer ungesunden emotionalen Abhängigkeit zum Partner. Läuft einmal nicht alles direkt nach Wunsch, scheuen diese Kletten selbst vor Selbstmorddrohungen nicht zurück. Sie üben ständig, bewusst oder auch unbewusst, Druck aus. Das hat nicht selten zur Folge, dass der Geklammerte sich schuldig fühlt, weil er scheinbar nie genug für den anderen da ist. Für dermaßen Umklammerte, deren Problem es eigentlich nur ist, an einen sehr unsicheren und unselbstständigen Menschen geraten zu sein, kehrt nie Ruhe ein. Es ist keine Entspannung mehr möglich. Der Klammernde scheint ständig und überall gegenwärtig. Am Anfang mag sich manch einer noch geschmeichelt fühlen. Irgendwann jedoch kommt bei jedem, der geklammert wird, das jähe Erwachen. Nicht aus ehrlicher Liebe heraus, sondern aus krankhaften Verlustängsten agiert der Partner. Die Erkenntnis kann erst Mitleid hervorrufen. Später folgt dann Enttäuschung und auch Wut.

Wer dennoch bei einer Klette bleiben möchte, wird mit ihr oder ihm reden müssen. Ohne dass der Klammernde sich gravierend ändert und an Selbstsicherheit gewinnt, wird eine Partnerschaft nicht fortzuführen sein. Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis einer jeden glücklichen Beziehung. Menschen, die ihrem Partner die Hölle heißmachen, weil sie ohne ihn keine Sekunde klarkommen, sollten sich einer psychologischen Beratung oder gar Therapie unterziehen. Wenn ein Teil in einer Beziehung klammert, werden beide Teile, Klammerer und Geklammerter, sich niemals damit wohlfühlen. Hier können nur die eigenen Einsichten helfen.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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