Das kühle, weiße Mondlicht spiegelt sich im Rotwein der beiden Gläser, Mann und Frau sehen sich tief in die Augen. Er lächelt, ruhig und glücklich; sie stützt das Kinn auf die Hände und lächelt zurück. Ihre Beine hat sie überschlagen, die Kniespitze zeigt in seine Richtung, während seine Körperhaltung ganz ihr zugewandt ist. Jetzt ist der richtige Moment gekommen für das Liebesgeständnis – doch so sieht es in der Realität eher selten aus. Vielmehr liegt man nächtelang alleine wach und fragt sich, wie man es ihm oder ihr sagen könnte. Am Ende erscheint nichts richtig, und wenn der Moment gekommen ist, blamiert man sich schrecklich und kassiert eine Abfuhr. Dabei könnten Liebesgeständnisse so viel zufrieden stellender ablaufen.
Was sage ich, um ihm/ihr meine Liebe zu gestehen?
Die Lösung lautet: Gar nichts. Ein Liebesgeständnis ist nichts, was man vorplant – denn es kommt sowieso alles anders, als man denkt. Ein häufiger Fehler unter Männern und Frauen besteht darin, sich schon vorher zu überlegen, welchen Wortlaut man verwendet und in welcher Situation, an welchem Ort, zu welcher Zeit man seine Liebe bekundet. Meist endet es so, dass man den anderen völlig überrumpelt und die vorher erdachten Worte gar nicht zur Situation passen.
Stattdessen sollte das Liebesgeständnis aus einer langsamen Steigerung bestehen. Verliebte drücken sich aus, indem sie einander wie zufällig berühren oder im Scherz miteinander raufen. Das ist der richtige Moment, um mit dem ersten Schritt zu beginnen. Dieser besteht darin, den Moment kurz zu unterbrechen und dem anderen zu sagen, was einem auf der Seele liegt. Man könnte ihm beispielsweise sagen, dass man es toll findet, wie viel Spaß man mit ihm hat, wie locker und unbefangen seine Art ist und dass man ihn wirklich mögen gelernt hat. Das wirkt als kleiner Appetizer und bringt ihn ins Grübeln.
Nach und nach bekundet man immer öfter, wie lieb man ihn gewonnen hat – jedes Mal steigert man dabei den Ausdruck der Zuneigung ein wenig. Anhand der Reaktion erkennt man, wie schnell man fortschreiten darf. Jemand, der eher abweisend reagiert, sich ironisch zeigt oder das Kompliment nicht zurückgibt, braucht mehr Zeit. Eine freudige Reaktion hingegen zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist – oft muss man dann nur noch auf das Liebesgeständnis des anderen warten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen?
Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, seine Gefühle so lange zu unterdrücken, bis sie wie eine heiße Woge Lava aus einem heraussprudeln. Das endet in einem Liebesgeständnis, mit dem der andere nicht gerechnet hat – und in einer Enttäuschung für den Verliebten, denn Überrumpelte reagieren selten freudig.
Den richtigen Zeitpunkt für das Liebesgeständnis lässt sich pauschal nicht bestimmen, denn er wird durch viele Faktoren beeinflusst. Sobald man merkt, dass der andere auf kleine Bekundungen der Zuneigung reagiert und sie zurückgibt, nähert man sich der richtigen Zeit. Sarkastische Antworten hingegen deuten darauf hin, dass der andere noch nicht bereit ist für das Liebesgeständnis.
Auf keinen Fall sollte man zulassen, dass aufkeimende Gefühle gänzlich vom anderen unbemerkt bleiben. Denn dann kann er nicht erahnen, welche Gefühle man entwickelt. Vielleicht wird er dadurch auch in seinen Hoffnungen entmutigt und trifft die Entscheidung, sich gegen die eigene Verliebtheit zu wehren – umso mehr wirft ihn das plötzliche Liebesgeständnis dann aus der Bahn.
Brief, E-Mail, Anruf oder persönlich?
Es gibt viele verschiedene Wege, dem anderen ein Liebesgeständnis zu machen. Am besten ist es natürlich, sich bei allen möglichen Wegen wohl zu fühlen, damit man in jeder Situation reagieren kann. Trotzdem fühlen sich die einen wohler, wenn sie dem anderen beim Geständnis gegenüberstehen, während andere sich nur am Telefon oder beim mailen oder chatten trauen würden. Letztendlich ist es eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.
Das Liebesgeständnis von Angesicht zu Angesicht ist klassisch und romantisch. Der andere hat die Möglichkeit, durch seine Körpersprache seine Reaktion zu kommunizieren. Daran kann man beispielsweise ablesen, dass er sich freut und die Gefühle erwidert – beispielsweise durch den ersten Kuss. Es entsteht ein gemeinsamer, schöner Moment, an den man sich noch lange erinnern wird.
Viel leichter fällt es oft, das Liebesgeständnis am Telefon zu machen. Dabei redet man zwar miteinander, hört die Stimme des anderen und spürt seine Nähe, doch man steht nicht direkt vor ihm. Er bekommt es nicht mit, dass man nervös ist, rot anläuft, zittert oder auf andere Weise seine Anspannung zum Ausdruck bringt. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass beim nächsten Treffen vielleicht ein peinlicher Moment entsteht. Man weiß nicht, wie man einander begegnen soll – als Paar, Freunde oder Verliebte, denen die ersten Zärtlichkeiten noch bevorstehen.
Dasselbe gilt für das Liebesgeständnis per Chat oder E-Mail. Man selbst befindet sich dort, wo der andere nicht sehen kann, wie man rot anläuft. Allerdings hört man dabei nicht einmal die Stimme des oder der Geliebten, sondern schreibt sich nur gegenseitig. Dadurch kann ein noch viel peinlicherer Moment entstehen, wenn man sich das nächste Mal gegenübersteht.
Was, wenn man einen Korb bekommt?
Selbst, wenn der Moment stimmt und man den Eindruck hat, dass der andere auch verliebt ist – man kann immer noch einen Korb bekommen. Damit muss man bei jedem Liebesgeständnis rechnen. Dann gilt es, damit umzugehen und die Gefühle des anderen hinzunehmen.
Oft bekommt man eine Abfuhr mit der Begründung, der andere sei sich seiner Gefühle noch nicht sicher. Das bedeutet meist nicht, dass man sich Hoffnungen machen kann. Viel eher will der andere niemanden verletzen oder ist sich wirklich unsicher – doch die Unsicherheit wird bleiben. Am besten findet man sich damit ab und distanziert sich von weiteren Gefühlsbekundungen. Wenn sich die Gefühle des anderen verändern können, tun sie es so am wahrscheinlichsten.
Wenn man nach dem Korb befreundet bleiben möchte, sollte man nicht versuchen, den anderen doch noch von einer Beziehung zu überzeugen. Er hat seine Entscheidung getroffen, diese gilt es zu respektieren. Wenn man merkt, dass man das nicht kann, sollte man sich besser nicht auf eine Freundschaft einlassen, unter der man nur leidet – und dem anderen vermutlich auch das Leben schwer macht.
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