Berufliche Faktoren, familiäre Situationen und nicht zuletzt das Internet sind in der Regel für Wochenend- oder gar Fernbeziehungen verantwortlich. Liebe lebt zwar bekanntlich vom einem gelungenen Wechsel aus Nähe und Distanz, aber bei so viel Distanz über Tage, kann da eine Beziehung wirklich gelingen?
Nähe schaffen aus der Ferne
Vertrauen und Treue, auf diese Grundmauern ist die Liebe gebaut. Das gilt nicht nur für Wochenendbeziehungen, sondern auch für Paare, die sich jeden Tag sehen. Wer glaubt seinen Partner besser kontrollieren zu können, wenn er vor Ort ist, der hat weit gefehlt. Ohne diese vertrauensvolle Basis wird eine Wochenendbeziehung jedoch auf keinen Fall funktionieren. Beide Partner haben unter der Woche genügend Freiraum für Aktivitäten und einen eigenen Freundeskreis. Um schon gar keinen unsinnigen Argwohn aufkommen zu lassen, ist ein permanenter Austausch nötig. Anrufe, E-Mails oder eine SMS, es gibt genügend Kommunikationsmöglichkeiten, um den Partner am Leben in der Fremde oder Zuhause teilhaben zulassen. Anrufe oder Botschaften sollten allerdings nicht zur Routine werden, sie gehören eher in die Kategorie „Rituale“. Liebevolle Wochenendbeziehungen leben von der Nähe, die beide Partner während der Woche aufbauen und die sie am Wochenende zelebrieren. Das gilt sowohl für Partnerschaften, die sich schon vor der räumlichen Trennung gekannt haben, als auch für solche, die sich von Anfang an in einer Wochenendbeziehung zusammengefunden haben.
Wochenendbeziehungen können schmerzlich sein. Sehnsucht macht sich breit, besonders wenn einer der Liebenden mehr Schwierigkeiten mit den ständigen Trennungen hat. Da ist guter Rat teuer! Einzige Möglichkeit, mit dem Partner darüber sprechen und versuchen, unter der Woche möglichst viele eigene Interessen zu verfolgen. Das stärkt das Selbstbewusstsein, schützt vor negativen Gedanken und vor dem ständigen Warten auf einen Anruf. Viele Paare schwören deshalb auf feste Kontaktzeiten. Wer sich sich auf seinen Partner oder seine Partnerin voll verlassen kann, der wird wenig zu Eifersucht neigen. Schon gar nicht, wenn Lachen und reger Austausch über persönliche Erlebnisse und Ereignisse die Essenz der Telefonate ausmachen. Als kleiner Tipp: Eine kurze SMS, einfach mal so zwischendurch, hat noch niemandem geschadet. Ganz im Gegenteil, die von vielen so verpönte „Simserei“ ist eine wunderbare Erfindung, um spontane Grüße zu versenden.
Wochenende und Sonnenschein, das ist leider nicht immer so
Der Fokus einer Wochenendbeziehung sollte auf den gemeinsamen Wochenende liegen. Ideal ist es, wenn sich die Partner wechselseitig besuchen. Das hat zum einen den Vorteil, dass der Reiseweg nicht einseitig abgeleistet werden muss und zum anderen kann jeder seine Spuren in der Behausung des Partners zurücklassen. Das private Umfeld der geliebten Person zu kennen, ist wichtig. Da finden sich die kleinen Macken und Marotten am schnellsten. Je länger der Fahrweg, desto teurer. Kosten sind ein Thema und dürfen nicht verschwiegen werden. Wer als Paar zusammenfinden will, der kommt um schwierige Gespräche nicht herum. Geldfragen gehören meistens in diesen ungeliebten Bereich und müssen daher umso mehr angesprochen und idealerweise gelöst werden.
Falls Kinder da sind, wird der eine Partner natürlich zurück ins gemeinsame Heim fahren. Eine doppelte Haushaltsführung kann ebenfalls belastend sein, und zwar sowohl finanziell als auch von der Organisation her. Einer kann nicht beide Haushalte schmeißen und das lang ersehnte Wochenende ist zudem viel zu schade, um es mit Putzen und Werkeln zu verbringen.
Bereits unter der Woche lassen sich Pläne schmieden oder Unternehmungen für die Zweisamkeit vorbereiten. Intime Momente, Freunde und Aktivitäten in so kurzer Zeit unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Die Freude auf den Partner ist groß, ebenso die Erwartungshaltung. Nach einer anstrengenden Woche ist der eine Partner mehr auf Ruhe gepolt und der andere will mitten ins Leben. Das ist normal und hat nichts mit dem Status einer Wochenendbeziehung zu tun. Der Unterschied liegt darin begründet, dass sich das gemeinsame Leben eben nur an zwei Tagen in der Woche abspielt. Was also bis Sonntagabend nicht erledigt ist, kommt erst wieder nächsten Freitag an die Reihe. Trotzdem sollten sich Wochenendpaare um einen „Alltag“ bemühen, um die kurze Zeit nicht mit Streitereien und Unverständnis zu vergeuden. Abschied nehmen fällt schon schwer genug, aber im Streit auseinandergehen ist noch viel schlimmer.
Paare, die sich noch nicht so lange und so gut kennen, machen aus jedem Wochenende eine Art Fest. Das ist auch eine Möglichkeit, um die Liebe am Leben zu erhalten. Der geliebte Partner steht im Mittelpunkt, alles andere wird unter der Woche erledigt. Es fällt kein Hausputz an und eingekauft ist auch schon. Die restliche Welt versinkt in Anbetracht der gemeinsamen Stunden. Eine Wochenendbeziehung hat eben auch immer noch einen individuellen Charakter und da nützen die besten Tipps und Tricks rein gar nichts. Gegen Gefühle gibt es keine Handhabe, aber es lässt sich lernen besser damit umzugehen. Der positive Aspekt einer solchen Beziehung ist die Freiheit, die beide Partner für sich entdecken können. Das kann durchaus ein Gewinn sein, der eine Weiterentwicklung in jeder Hinsicht ermöglicht. Alte Lebensmuster werden gegen neue ausgetauscht, je nach Sichtweise hat das seinen Reiz.
Wie auch immer, es gilt die Zeit der Trennung möglichst gut zu überbrücken. Hie und da ein verlängertes Wochenende oder ein Urlaub können da schon helfen. Die geteilte Freude schweißt zusammen. Liegt die Konzentration der Gedanken auf den positiven Seiten der Beziehung, dann wird sie garantiert gelingen. Dennoch – jede Fernbeziehung sollte zeitlich begrenzt sein, sonst verpufft ihr Zauber irgendwann schleichend Kilometer um Kilometer.
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