Wut entsteht zumeist durch Hilflosigkeit oder ein verletztes Selbstwertgefühl. Ohmachtsgefühle gegen widrige Umstände können ebenso Zornreaktionen hervorrufen wie die spitze Bemerkung eines Arbeitskollegen. Auch zu hohe Erwartungen an sich selbst, die nicht erfüllt werden können, erzeugen Wutgefühle. Wut ist etwas ganz Natürliches, jeder Mensch verspürt sie in verschiedenen Situationen. Es gibt grundsätzlich zwei Wege, damit umzugehen: Den konstruktiven und den destruktiven.
Wut ist eine starke Kraftquelle. Das spürt jeder, den der Zorn überkommt. im selben Moment könnte man alles kaputt schlagen oder einen tollkühnen Racheakt ausführen. Die in der Wut enthaltene Kraft ist nutzbar für Menschen, die wissen, wie sie damit umgehen. Im Gegensatz dazu führt das ständige Unterdrücken von Zorn zu diversen psychosomatischen Krankheiten, zu denen unter anderem das Magengeschwür gehört. Ein Mensch, der seine Wut allerdings häufig ungebremst auslebt, wird mit seinem sozialen Umfeld und vielleicht bald auch mit dem Gesetz in heftigen Konflikt geraten.
Sich ständig über etwas zu ärgern, das sowieso nicht zu ändern ist, schadet nur der wütenden Person selbst. Diese Art von Wut gilt es, auf Dauer zu überwinden. Am besten wäre es, Situationen zu meiden, in denen dieser Zorn aufkommt. Falls das nicht möglich ist, dann hilft ein konsequentes Gedankentraining: Das sofortige Konzentrieren auf positive Themen und Glücksmomente. Wichtig ist, sich stets vor Augen zu führen, dass die Wut in diesem Fall nichts Positives ausrichten kann und nur die eigene Lebensfreude verdirbt. Es gilt aufzupassen, dass dieser Umgang mit der eigenen Gefühlswelt nicht in Unterdrückung des Zorns ausartet. Die wütende Person sollte darauf hin arbeiten, dass ihr die betreffende Angelegenheit mit der Zeit einfach egal wird.
Starke, impulsive Wut braucht einen Kanal, durch den die zerstörerische Kraft abgebaut werden kann. Ob die Umstände, die zum Zorn führen, nun änderbar sind oder nicht: Zuerst muss abgebaut werden, was sonst dem eigenen Körper und der Psyche schadet. Bei starker Wut sollt nie zuerst die Konfrontation mit der Person gesucht werden, deren Verhalten die Wut verursacht hat. Dies führt im Normalfall nur zur Eskalation. Es es ist eher empfehlenswert, sich zunächst allein zurück zu ziehen, um den ersten Zorn heraus zu lassen.
Lautes Schimpfen, Schreien, mit Fäusten auf Kissen und Sofa schlagen, baut kurzfristig Aggressionen ab. Bereitgelegte Gummibälle können gegen die Wand geschleudert werden. Laute Musik ist ebenfalls ein Kanal für den Wutabbau. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass nicht der Zorn der Nachbarn entfacht wird. Manche Menschen können ihre heftigen Gefühle am besten dadurch unter Kontrolle bringen, indem sie einen wütenden, auch mit Schimpfwörtern versehenen Brief schreiben. Der beschriebene Zettel kann anschließend zerrissen, zerknüllt und in den Müll geworfen werden.
Ein Gespräch mit einem verständnisvollen Freund oder einer Freundin kann für extrovertierte Menschen ein weiterer Kanal zum Wutabbau sein. Wohltuend ist es, bei einem anderen Menschen sein Herz völlig ausschütten zu dürfen und dabei sogar die finstersten Rachegedanken zu offenbaren. Anschließend kann im Gespräch gemeinsam nach einer vernünftigen Lösung gesucht werden.
Langfristig kann tief sitzendem Groll mit sportlicher Aktivität begegnet werden, wie beispielsweise Kampfsport oder Jogging. Menschen mit häufigen Wutanfällen sei es empfohlen, sich einen Punchbag zuzulegen, den sie nach Belieben schlagen und anbrüllen können. Bei länger andauernden Grollzuständen und unkontrollierten Wutausbrüchen sollte zusätzlich therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Nachdem die Wut gründlich ausgetobt wurde, tut es gut, die Gedanken wieder auf etwas Angenehmes zu konzentrieren. Ein entspannendes Bad oder die Umarmung des Partners bringt die Seele wieder ins Gleichgewicht. Erst danach sollte ein möglichst sachliches Gespräch mit dem Verursacher der Wut gesucht oder ein Brief geschrieben werden, der die Angelegenheit zu klären hilft. In der Unterredung ist es angeraten, so genannte Ich-Botschaften an den Gesprächspartner zu senden, keine schuldzuweisenden Du-Botschaften. Das Benennen und Erklären der eigenen Gefühle ist konstruktiver, als dem anderen sein Fehlverhalten vorzuhalten.
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