Zu egoistisch für eine Beziehung – was tun?

Toleranz und Kompromissbereitschaft gegenüber dem Partner sind die Eckpfeiler einer guten, funktionierenden Beziehung. Wenn sich aber die eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer wieder in den Vordergrund drängen und das Miteinander erschweren, bleibt nichts anderes übrig, als dem persönlichen Egoismus einen Riegel vorzuschieben. Das ist zwar leichter gesagt als getan – aber möglich!

Wie äußert sich Egoismus in der Beziehung?

Zunächst gilt es, dem Problem überhaupt auf die Schliche zu kommen, denn nur wer sich seiner Fehler bewusst ist, kann sich ändern. Wenn sich die Beziehung in negativer Weise verändert hat oder bereits in der Krise steckt, sollte der Partner konkret darauf angesprochen werden, welche Gründe er oder sie dafür verantwortlich macht. Deutliche Hinweise auf Egoismus sind beispielsweise:

– Der Partner fühlt sich häufig nicht genug beachtet;
– der Partner wird in wichtigen Fragen übergangen (Stichwort Urlaubsplanung, Finanzplanung);
– die Freizeitgestaltung wird nur selten dem Partner überlassen (Stichwort Fernbedienung);
– Konkrete Wünsche oder Vorschläge werden ignoriert; usw.

Steht der Vorwurf des Egoismus einmal im Raum, muss gehandelt werden. Auf lange Sicht kann eine Beziehung, die immer nur einem der Beteiligten gerecht wird, nicht funktionieren. Wie aber geht man jetzt vor?

Unbewusster Egoismus

Viele Egoisten sind sich ihres Verhaltens gar nicht bewusst. In diesen Fällen kann ein längeres, klärendes Gespräch bereits eine große Wirkung erzielen. Sind die Partner offen und ehrlich miteinander und gelingt es ihnen, über Schwierigkeiten in ruhiger Weise zu reden und gegebenenfalls auch zu verhandeln, ist meistens ein schneller Erfolg gegeben. Doch muss das tägliche Verhalten weiter beobachtet und im Wiederholungsfall erneut besprochen werden.

Bewusster Egoismus

Schwierig wird es, wenn der Egoismus zur Regel und eine Trennung von den liebgewonnenen Angewohnheiten auch gar nicht erwünscht ist. Eigentlich fühlt es sich doch ganz toll an, wenn alles läuft wie geplant. Niemand spuckt einem in die Suppe und man bekommt stets, was man will. Warum soll sich daran überhaupt etwas ändern?

Schritt 1 – den eigenen Egoismus ausnutzen

Es mag sich falsch anfühlen, aber echten Egoisten kann es den Einstieg in den Ausstieg erleichtern, wenn sie sich bewusst machen, dass es auch ihnen selbst nutzt, weniger eigensinnig zu sein. Eine der wichtigen Grundregeln über Beziehungen ist zugleich ein unentbehrlicher Motivationshelfer: Wer sich dauerhaft egoistisch verhält, wird den Partner früher oder später verlieren. Selbst wenn sich der Lebensgefährte zunächst in sein Schicksal ergibt und – manchmal jahrelang – fast alles mit sich machen lässt, wird sich die wachsende Unzufriedenheit irgendwann entladen. Kaum eine Beziehung übersteht solche Frustexplosionen, und dann steht der Egoist plötzlich ohne Partner da, womit ihm ja nicht wirklich gedient ist. Es kann also durchaus helfen, sich den eigenen Egoismus zu Nutze zu machen und sich vor Augen zu führen, dass es am Ende ja auch den eigenen Interessen dient, auf das Glück und die Zufriedenheit des Partners Rücksicht zu nehmen.

Schritt 2 – Neues ausprobieren

Wer sich schwer damit tut, liebgewonnene Gewohnheiten loszulassen, beginnt am besten damit, sich in anderen Bereichen neue Interessen anzueignen, die von Anfang an mit dem Partner abgesprochen werden. Das kann ein neues Hobby sein, das man sich gemeinsam aussucht, oder eine neue Musikrichtung, die beide gleichzeitig für sich entdecken. Auch den Koreaner um die Ecke kann man mal ausprobieren – vielleicht findet man ja Geschmack daran. Egoisten brechen sich auch keinen Zacken aus der Krone, dem Partner bislang unbeackerte Felder komplett selber zu überlassen: Wem es bisher eigentlich unwichtig war, wohin die Fahrradtour am Wochenende ging, stirbt nicht daran, sich mal vom Partner führen und überraschen zu lassen. Selbst der größte Egoist merkt irgendwann, dass auch der Lebensgefährte ab und zu gute Entscheidungen fällt.

Schritt 3 – erste Entscheidungen überlassen und Kompromisse schließen

Als nächstes sind die gemeinsamen Interessen dran. Am besten beginnt man in Bereichen, in denen sehr häufig Entscheidungen zu treffen sind; da fällt es Egoisten am leichtesten, mal die Führung abzugeben, da sie – meist schon am nächsten Tag – das Ruder wieder übernehmen können. Einfache Bespiele sind das bereits erwähnte Fernsehprogramm oder was es am nächsten Tag zu essen geben soll. Befindet sich der Egoist dann erstmal im Prozess des „Loslassens“, sind schon bald größere Schritte möglich: Was unternimmt die Familie am Wochenende? Welchen Film schaut man sich als nächstes im Kino an? Wem das noch schwer fällt, der kann sich mit Kompromissen über Wasser halten, wie zum Beispiel bestimmte Fernsehsendungen von vorneherein auszuschließen oder abzusprechen, dass man sich mit der Führungsrolle abwechselt.

Schritt 4 – den Egoismus auf Dauer überwinden

Zuletzt beackert man die echten Probleme. Natürlich fällt es den Egoisten besonders schwer, Dinge loszulassen, die ihnen sehr wichtig sind. Hier hilft es, die bereits gemachten Erfahrungen beim Schließen von Kompromissen auf die „großen Felder“ anzuwenden und diese zum Beispiel in mehrere kleine Entscheidungen aufzuteilen. Für den nächsten Urlaub sind gewiss viele verschiedene Fragen zu klären: Meer oder Berge? Zelten oder Hotel? Action oder Faulenzen? Mit ein bisschen Willen bleiben so für jeden Beteiligten genug wichtige Entscheidungen über.

Rückfälle

Was tun, wenn es immer wieder neue Krisen gibt und es dem „Täter“ einfach schwer fällt, sich von seinen Gewohnheiten zu trennen? In der Regel hilft es, wieder bei Schritt 1 anzufangen und noch einmal nach neuen, gemeinsamen Interessen Ausschau zu halten. Nur wer das eingefahrene Spiel aus Bestimmen und Zulassen immer wieder mit Hilfe neuer, unbekannter Situationen durchbricht, kann neue Lösungen für den Alltag finden, indem gewonnene Erkenntnisse aus den neuen Unternehmungen auf bekannte Probleme angewandt werden. So können Egoisten Schritt für Schritt aus ihren festen Denkstrukturen herausgerissen werden und sich für Neues öffnen.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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Comments

  1. Danny Voß says

    Also ich denke, dass wenn man Erfolg im Leben haben möchte seinen Weg gehen sollte und alles daran setzen sollte Egoismus sinnvoll einzusetzen. Genau darum geht doch im Kern. Ich meine damit seine beruflichen Ziele. Wenn man in die Selbstständigkeit gehen möchte dann ist der Weg und der Aufbau des Geschäftsmodells schon wichtig. Dieses geht nur mit Egoismus. Nur wenn jemand über mehr Wissen verfügt sollte man von seinem hohen Ross herunter steigen. Zuhören und lernen ist dann die Musik, die man dann richtig anwenden sollte. Im Geschäftsleben muss man dann den Egoismus sinnvoll und vor allem an der richtigen Stelle, dossiert einsetzen. Also Sachlage analysieren und Handeln. Wenn man Berufspolitik betreiben möchte, gehört Egoismus auch als Hilfsmittel in den Instrumentenkasten um innerhalb einer Partei nach Oben zu arbeiten. Aber wie im realen Wirtschaftsleben sowohl als auch in der Politik muss man Egoismus an der richtigen Stelle einsetzen. Ansonsten sind Teamplayer-Fähigkeiten angesagt. Auch ein vernünftiger Umgang mit den Mitarbeitern etc. Als Zwischenmenschliche soziale Kompetenz und als Motivation also erfolgsorientiert. Erfolg bedeutet Geld und Geld bedeutet Spielraum bestehende Verbindlichkeiten im Geschäft zu tragen. Kreditfinanzierung etc. Auch um eine Expansion des Geschäftes zu erreichen. Im privatem Bereich ist es wichtig, dass man eine Balance findet. Natürlich sollte eine bestehende Ehe oder auch eine Lebenspartnerschaft durch Harmonie und anderen Techniken der Liebe gelebt und praktiziert werden. Wenn man denn eine Ehe oder eine Lebenspartnerschaft führen möchte. Bei Freundschaften sehe ich dass, eher anders. Freunde braucht man wirklich, aber da aber auch nur wirkliche Freunde(2-3 echte Freundschaften). Helfen und wirklich füreinander da sein. Bei Bekanntschaften sehe ich es wiederum anders. Es sind nur Bekannte mit denen man mal ein Wort wechselt vielleicht auch mal einen Cafe trinkt etc. Es sind nette Amüsements am Rande mehr nicht. Auch ohne Nachhaltigen Effekt. Ich finde gegenüber Bekannten kann man Egoismus ausleben ohne sich zu schämen. Auch oberflächliche Gespräche sind für mich uninteressant da sie ohne Nährwert sind. Zeit ist Geld oder auch Zeit ist Kostbar und alles was Kostbar ist sollte man zu schätzen wissen. Ich bin ein Mensch der nur in Ökonomischen Sinne handelt. Entspannung und Freude finde ich bei Genuss eines teuren edlen Essen, eines Hochwertigen Weines, Hochwertiger Kleidung, finanzieller Unabhängigkeit, schönen teuren Möbeln, Massagen, beim Saunen etc. Dieses Teile ich nur mit der engsten Familie also der Partnerin und den Kindern und selbstverständlich den wirklichen Freunden. Aber nicht mit der erweiterten Familie geschweige denn mit Bekannten. Nein ich bin leider sehr anders gestrickt. Wenn ich mir einen gewissen Luxus leisten kann, dann haben es nur meine Arbeitnehmer, meine Familie, meine echten Freunde und Ich es verdient daran teilhabe zu haben. Ich bin ein Egoist und auch nur wenn es mir einen Gewinn einbringt bin ich gerne bereit, mein ICH zu einem WIR umzugestalten. Vor allem bin ich meinen Arbeitnehmern gegenüber nicht egoistisch, denn die tragen genauso wie ich zum Erfolg des Unternehmens bei. Also haben Sie auch ein Anrecht darauf in finanzieller Hinsicht davon zu profitieren. Aber es muss auch da gesagt werden, dass hier wirtschaftliche Vernunft Vorrang haben muss.

    Mit freundlichen Grüßen

    Danny Voß

  2. Ela says

    Im Berufsleben wenn ich mir eine Selbstständigkeit aufbaue ist es etwas anderes. Wenn ich aber in der Partnerschaft nur an mich denke und auf Wünsche und Bedürfnisse meines Partners nicht eingehe dann soll er alleine bleiben, denn ein Egoist stirbt einsam. Das hält keine Frau auf dauer aus.Egoisten wollen liebe sind nicht in der Lage zu geben, weil sie nichts verändrn wollen. Sie wollen das andere machen was sie wollen. Benutzen, hintergehen und fühlen sich wohl. Das sind Einer und keine Partnerschaften.

    Gruß
    Ela

  3. anne says

    ich lebe mit einen egoisten zusammen das ist die hölle ich mache das schon 4jahre miz und jetzt kann ich nicht mehr,wie oft habe ich mit ihm darüber gesprochen aber bekomme immer nur zur antwort das weiss ich aber ich kann nichts dafür.
    er hat nur seine belange im kopf und denkt nicht einmal an andre sagt immer was gehen mir andere an will meine ruhe haben und das schlimmste ist alles was ihm passiert dafür macht er andere verantwortlich .Er hat nie schuld sind immer andere ,ausserdem ist kein reden mir ihm wenn man ihn daraufhin anspricht dann lass mich in ruhe hau ab er verträgt keine meinung lässt nicht mit sich reden alle sind scheisse nur er nicht ,und verspricht sich zu ändern aber das geht nur ein zwei wochen gut dann ist er wieder der alte,das schlimme ist er sieht nur sich und seine bedürfnisse ich komme mir vor wie seine Putzfrau und waschfrau er kennt auch das wort entschuldige nicht für ihm muss das alles so sein ,da kommt nichts lässt sich von vorne bis hinten bedienen macht nie etwas für den partner
    dann kommt immer ich kann es dir sowieso nicht recht machen er versucht es nicht einmal geht jedem gespräch aus dem weg und wenn ich dann sage ich gehe das kannst du doch nicht machen komm her und musst doch nicht gehen ,dann wenn ich mal alleine weggehe dann kommt die krankhafte eifersucht auch noch mit ins spoel ich darf mit nichts und niemanden kontakt haben könnte ja mit anderen über ihn reden und wenn ich mal mit jemanden rede dann heisst es gleich ich hätte mit dem ein verhältniss wonach mir gar nicht der kopf steht ,und si wird das immer schlimmer er darf alles ich nichts und habe mich mit mit meinen kindern darüber unterhalten so das er es auch mitbekommen konnte dann kam gleich ich würde nur lügen erzählen jetzt bin ich soweit weil ich kann nicht mehr mich von ihm zu trennen habe das viel zulange mitgemacht ich bin am ende mit meinen latein ich weiss das er dann auch nur lügen erzählen wird um sein gesicht zu wahren und er wird allen weiss machen das kann er sehr gut das nicgt er schuld ist sondern ich ,
    Aber ich muss mich trennen so kann man keine beziehung führen sonst kann es passieren das ich mein selbstwert gefühl verliere und nicht mehr ich selbst bin,
    er wird sich nie ändern re findet sein leben so in ordnung hat nur mit eingebildette krankheiten zu tun und er möchte nur aufmerksamkeit und immer im mittelpunkt stehen so geht das nicht ich muss weg soweit wie möglich weg nur noch weg laufen

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