Zu wählerisch in der Beziehung – was tun?

In Deutschland leben angeblich etwa 15 Millionen Singles im Alter von 18 bis 80 Jahren bei einer Gesamtbevölkerung von 82 Millionen Einwohnern. Die Zahl entsteht durch Addition aller Einpersonenhaushalte. Wohngemeinschaften werden nicht mitgezählt. Ein junger Mann, der keine Freundin hat und bei seinen Eltern wohnt, zählt statistisch nicht zu den Singles. Zu ihnen gehören getrennt lebende, geschiedene, alleinerziehende, verwitwete und ledige Männer und Frauen mit unterschiedlichen Berufen.

Bis auf wenige Ausnahmen wollen alle eine Beziehung haben, tun sich aber schwer, ihre Wünsche in die Tat umzusetzen. Das ist erstaunlich, weil es nie so viele Möglichkeiten wie heute gab, Menschen kennenzulernen. In Tages- und Wochenzeitungen kann jeder, mit und ohne Kosten, Kontaktanzeigen aufgeben oder beantworten. Zahlreiche Fernsehsender bieten per Video-Text die Chance an, Bekanntschaften zu schließen. Wer möchte, kann durch Radiosendungen, per Handy, im Internet oder auf Single-Partys einen Partner suchen und finden. Zusätzlich bieten Singlereisen, Single-Clubs, Singlebörsen und professionelle Partnervermittlungen ihre Dienste an. Dennoch ist die Zahl derer, die nicht in festen Händen ist, groß.

Warum finden die einen in wenigen Monaten ihren Traumpartner und andere sind noch nach Jahren unzufrieden auf der Suche?

Wie ist es möglich, dass eine Frau, die weder besonders attraktiv oder reich ist, sich den begehrtesten Mann angelt, während eine andere, die sich für ihr Outfit und ihr Ambiente regelrecht aufopfert, immer wieder enttäuscht wird? Warum haben manchmal die unscheinbarsten Männer die schönsten Frauen und wieso klagen erfolgreiche, attraktive Männer, dass die Frau, mit der sie leben könnten, wahrscheinlich nicht zu finden sei? Warum hat der eine in seinem Privatleben immer nur Pech und ein anderer Glück? Die amerikanische Ethnologin Majorie Shostak unterscheidet zwischen den „hoffenden Singles“ und den „resignierten“, die es nicht schaffen, eine Beziehung auf die Beine zu stellen, obwohl sie es sich sehnlich wünschen.

Sind die Erwartungen zu hoch sind, sinken die Chancen

Die Möglichkeiten, einen Partner zu finden, sind da, aber die Ansprüche sind zu oft zu hoch. Viele, die einen Partner suchen, ob Mann oder Frau, alt oder jung, legen sich selbst so viele Steine in den Weg, dass sie an der Kunst der Kommunikation scheitern und das Gefühl pflegen, vom Pech in der Liebe verfolgt zu sein. Sie erwarten bewusst oder unbewusst eine Beziehung, in der alles stimmt und meinen damit die absolute Anpassungsfähigkeit an die eigene Person. Kompromisse nehmen sie als unaufrichtige Taktik wahr und fordern, so angenommen zu werden, wie sie sind, ohne Wenn und Aber. Selbst können sie ihrem Gegenüber nur schwer mit Toleranz begegnen. Fünfe gerade sein zu lassen, gehört nicht zu ihrer Lebensqualität. Sie erwarten, dass der neue Partner auf Anhieb in ihr Leben passt, und möchten keine unangenehme Überraschung erleben. Eine junge Frau beschreibt ihre Situation so: „Seit Jahren gebe ich Kontaktanzeigen auf, bin Mitglied in einer Partnerbörse, treffe mich regelmäßig mit Männern und finde die Situation jedes Mal furchtbar. Männer, die sich für mich interessieren, gefallen mir nicht, diejenigen, die mir gefallen, sagen, ich sei sehr nett. Mehr nicht. Inzwischen höre ich schon gar nicht mehr zu, wenn mir jemand etwas von sich erzählt, es ist reine Zeitverschwendung. Ich gehe regelmäßig in ein Fitnessstudio, aber dort sind alle Männer entweder vergeben oder verheiratet. So viel Pech kann doch keiner haben. Ich habe große Angst, nicht den Richtigen zu finden.“

Der Ausweg aus der Misere

Wer es leid ist nett zu sein und nicht mehr zuhören möchte, ist wie jemand, der ein Ziel erreichen, aber nicht den Weg gehen will. Small Talk mag Zeitverschwendung sein, Zuhören nicht. Dauersingles machen bei ihren Dates den Fehler, innerlich eine Liste durchzugehen, in der sie ihre Wünsche und Vorstellungen Punkt für Punkt abhaken, wie bei einer Einkaufsliste. Vernünftig ist, Gespräche anzuregen und sich die Mühe zu machen, die liebenswerten Eigenschaften des anderen zu entdecken. Bei der Partnerwahl sollte nicht die Frage: „Was hat er oder sie mir zu bieten?“ sein, sondern die Überlegung, was kann ich geben? Die private Lebensplanung ist immer dann erfolgreich, wenn das alte Sprichwort „Denn die Freude, die wir geben, kehrt in unser Herz zurück“ beherzigt wird. Es gibt Regeln, die die Kommunikation sehr positiv verändern und die Partnersuche erleichtern. Regel Nummer 1 heißt, zugänglich und umgänglich zu sein.

Umgängliche Menschen sind immer freundlich und unkompliziert, man fühlt sich bei ihnen wohl, ähnlich wie bequeme Hausschuhe gemütlich sind. Dazu gehört eine gewisse Großzügigkeit und Toleranz. Kleinlichkeit verträgt sich nicht mit Sympathie. Wer einen Partner oder eine Partnerin sucht und trotz aller Bemühungen nicht gefunden hat, sollte gezielt vorgehen und sich, und das ist Regel Nummer 2, zuerst selbst unter die Lupe nehmen. Das bedingt rücksichtslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich von Menschen, die von diesen Dingen etwas verstehen, helfen zu lassen. Wie auch immer die unbewussten oder bewussten Hindernisse aussehen, die im Wege stehen und bedrücken, sie können durch Selbsterkenntnis beseitigt oder geändert werden. Regel Nummer 3 der guten Kommunikation und erfolgreichen Partnersuche ist, den Menschen, mit denen man zu tun hat, Respekt zu zeigen. Wer Achtung zeigt, erhöht damit das Selbstwertgefühl des anderen, eine Geste, die dankbarer angenommen wird als Desinteresse oder Kritik. Richtig ist auch, keine Gelegenheit zu versäumen, ein anerkennendes Wort über die Leistungen anderer zu sagen oder entmutigten Menschen die eigene Anteilnahme zu versichern. Regel Nummer 4 besagt, nicht egoistisch zu sein. Rechthaberei und die Botschaft: „Ich weiß alles besser“ kommen bei der Partnerwahl nicht gut an und wirken eher abstoßend. Regel Nummer 5 ist, sich immer den Namen des Gesprächspartners zu merken und ihn auszusprechen. Erfahrungen zeigen, dass Männer und Frauen, die einen Partner suchen, oft nicht mehr wissen, mit wem sie sich getroffen haben. Der Name eines Menschen ist ihm wichtig und bedeutungsvoll. Wird er ignoriert oder vergessen, interpretieren dies die meisten Menschen als Desinteresse.

Hilfreich kann sein, persönliche Listen zu erstellen. Welche Eigenschaften an mir sind liebenswert? Welche Schwächen oder Macken habe ich? Welche Freiräume brauche ich? Wo sind meine Grenzen? Möchte ich Kinder? Wie viel Zeit und Kraft muss ich in meinen Beruf investieren? Wie sieht meine Zukunft finanziell aus? Was kann ich einem Partner bieten? Bin ich bereit, Verständnis, Treue, Loyalität, Freude, Humor, Herzenswärme, Zärtlichkeit, Frieden und finanzielle Sicherheit zu schenken? Wer diese Fragen immer wieder durchgeht und bereit ist, sein Bestes zu geben, strahlt diese Einstellung aus und bekommt die Liebe, die er gibt, tausendfach zurück.

Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:

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